Iris Gottlieb: „Wunder der Welt in farbigen Grafiken“

Naturwissenschaften erklären uns die Welt und können unglaublich spannend sein. Allerdings kommt es sehr darauf an, wie wissenschaftliche Fakten vermittelt werden. Auf äußerst unterhaltsame Art versucht uns die in San Francisco lebende Illustratorin und Hobbywissenschaftlerin Iris Gottlieb mit ihrem Buch „Wunder der Welt in farbigen Grafiken“ nun für diese Thematik zu begeistern.

Gegliedert in die drei großen Themenbereiche Lebenswissenschaften, Geowissenschaften und Physikalische Wissenschaften gibt die Autorin Einblick in die Geheimnisse des Universums. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den anschaulichen Grafiken; die erklärenden Texte sind nie länger als eine halbe Seite und vor allem auch für Nichtakademiker gut verständlich. So werden zu Beginn etwa kurz und knapp die sieben Kennzeichen eines lebendigen Wesens vorgestellt, immerhin gleich drei Doppelseiten beschäftigen sich mit der Evolution und die genetische Ähnlichkeit des Menschen zu verschiedenen Tieren lässt sich natürlich ganz wunderbar bildlich darstellen.

Iris Gottlieb versucht dabei nicht, irgendein Gebiet vollständig abzuhandeln, sondern nimmt sich die Freiheit, gerade das zu erklären, was sie selbst besonders interessiert. Da begegnet der Leser dann so exotischen Wesen wie dem Graulaubenvogel, dem Nacktmull und dem Pärchenegel, oder er erfährt, wie sich Steine im „Tal des Todes“ in Kalifornien bewegen. Spannend ist auch, wie die Autorin verschiedene Sinneswahrnehmungen illustriert, oder wie sie den Aufbau eines Gletschers am Beispiel eines Snickers erklärt. Wenn auf diese Art auch Schulbuchillustratoren arbeiten würden, hätten die Naturwissenschaften bestimmt mehr Fans unter den Schülern! Sogar an die 10 Dimensionen der Stringtheorie wagt sich Iris Gottlieb – und ich als absoluter Laie in dieser Thematik habe nun zumindest eine ungefähre Vorstellung von diesen Dimensionen.

„Wunder der Welt in farbigen Grafiken“ macht Spaß, weckt Interesse für die Welt der Naturwissenschaften und lässt sich dank des Registers sogar als einfaches Nachschlagewerk nutzen. Am besten sollte dieses Buch gar nicht erst im Regal verschwinden, sondern irgendwo im Haus offen herumliegen, so dass es immer wieder zum Blättern und Stöbern verführen und ganz nebenher spannendes Wissen vermitteln kann.