Janet Jackson – ein (un)zerbrechliches Statement

Janet Jackson ist das jüngste Mitglied der großen Musikerfamilie und gilt mit 130 Millionen verkauften Platten als eine der erfolgreichsten Sängerinnen der 90er Jahre. 2004 machte sie Schlagzeilen durch die „Nipplegate“-Affäre und stelle Duettpartner Justin Timberlake gekonnt in den Schatten – danach reichte es aber nur noch für zwei mittelmäßige Alben, bis sie 2008 mit „Discipline“ wieder Platz 1 der Billboardcharts enterte.

Für das neue Werk „Unbreakable“ hat sie sich 7 Jahre Zeit gelassen. Ob sich das Warten gelohnt hat? Was mich zunächst irritiert, ist Janets Stimme. Sie hört sich wie ein Mann an, der wie eine Frau singt. Der Hörer hat also (zumindest geht es mir so) ständig die Illusion eines neuen Michael Jackson-Albums vor Augen und in den Ohren. Das mag befremdlich sein, es ist aber auch ein wundervolles Alleinstellungsmerkmal für diese CD. Und wenn dann ab und zu die Motown-Tanzbeine geschwungen werden, ist Enthusiasmus durchaus angebracht.

Die erste Single-Auskopplung „No Sleeep“ schoss in den USA auf Nummer Eins der R´n´B Billboard Charts. Das Album und die Single markieren eine historische Wiedervereinigung der Pop-Ikone mit ihren berühmten Produzenten und Songwritern Jimmy Jam und Terry Lewis. Diese stellen fest: „Es ist wunderbar wieder mit Janet zu arbeiten. Sie vereint das Songschreiben, Produzieren, Arrangieren, Singen, Tanzen und Schauspielern so geschickt miteinander und zeigt sich als absoluter Weltstar. Das Album ist ein Geschenk an all ihre Fans, die immer zu ihr gehalten haben. Es regt zur Konversation an, appelliert an das Mitgefühl der Fans und ruft zum Handeln auf. Janet hat viel hinter sich und noch viel mehr vor sich und möchte dabei ihre Fans an ihren Gedanken teilhaben lassen. Dafür muss man sich nur das neue Album anhören.“

Eine Inflation an Kollaborationen, um den Kaufanreiz zu erhöhen, hat Janet gar nicht nötig. Gerade mal Missy Eliott und J. Cole sind vertreten – und das bei 17 ausufernden Tracks. In dem neuen Album öffnet sich Janet das erste Mal zu ihrem Bruder Michael und reflektiert über ihre gemeinsame Jugend. Die Botschaft ihrer Musik ist, das Leben zu genießen und Kraft aus allen Erfahrungen zu ziehen. Das Album, versichert sie, basiert auf ihren vielfältigen Lebenserfahrungen und beinhaltet ihre persönlichen Beobachtungen und Botschaften. Das bedeutet, dass es insgesamt sehr balladesk und berührend ausgerichtet ist. Mit Ausflügen Richtung Elektronik und Dancefloor zwar, aber ohne dass ihre Vocals in den Hintergrund geraten.

„Unbreakable“ bietet Popmusik auf allerhöchstem Niveau. Ein sehr erwachsenes Album der fast 50jährigen Popqueen, die alle emotionalen Register auffährt und endlich die Musik aufbietet, die Fans bei „Discipline“ so schmerzlich vermisst haben. Das Erbe des Jackson-Clans lebt weiter.

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