Lahav Shani und das Rotterdam Philharmonic Orchstra: Beethovens Siebte

Lahav Shani ist ein weltberühmter Pianist und Dirigent aus Israel. Was würde also besser passen, als im Beethoven-Jubeljahr 2020 eine CD auf den Markt zu bringen, die ein Klavierkonzert und eine von Shani dirigierte Sinfonie vereint?

Gemeinsam mit dem Rotterdam Philharmonic Orchstra interpretiert das Multitalent Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 in G-Dur (op. 58), an dem der große Meister von 1805 bis 1806 gearbeitet hat. Das sinfonische Konzert vereint das Piano und große orchestrale Momente zu wunderbaren musikalischen Momenten. Mal zart, mal mystisch, mal heiter.

Etwas länger als die drei Klaviersätze dauert die siebte Sinfonie. Es soll eine Abrechnung Beethovens mit der Politik Napoleons gewesen sein. Kein Wunder, dass die Erstaufführung als Benefizkonzert zugunsten der antinapoleonischen Kämpfer stattfand.

Das Booklet der CD ist mit hohem Informationsgehalt versehen, wie wir das von Warner Classics gewohnt sind. In englischer, französischer und deutscher Sprache erhalten wir Infos zu Werk und Interpretation.

Die Chemie zwischen Shani und dem holländischen Orchester ist absolut stimmig. Der Dirigent und das Philharmonische Orchester Rotterdam dringen in dieser Einspielung tief in die musikalischen Texturen der Werke ein und schaffen so eine nie dagewesene Transparenz zwischen melodischen Motiven und Begleitstimmen.

Die Einspielung wirkt sehr atmosphärisch und berührend. Ein schöner Abschluss für ein persönliches Beethoven-Jahr, wenn die geplanten Konzerte schon weitestgehend ausgefallen sind. Der „erste Popstar der Geschichte“ (wie manche Fans sagen) hätte sich würdige Feiertage zum 250. Jubeltag verdient. So bleibt zumindest die Musik – in genialer Form präsentiert.

Foto: Warner Classics