Carl Maria von Weber: „The Freischütz Project“
„Der Freischütz ist nicht nur ein Meisterwerk, sondern auch ein Ausgangspunkt für eine der ersten – wenn nicht die ersten – großen Opern der deutschen Romantik“, sagt Laurence Equilbey. Die Dirigentin und Chorleiterin begann ihre Studien in Paris und setzte sie in Wien, unter anderem bei Nikolaus Harnoncourt, fort. 1991 gründete sie in Paris den Kammerchor Accentus. 2012 gründete sie, um ihren eigenen Ansprüchen besser gerecht zu werden, das Insula Orchestra, welches bei Bedarf auf dem jeweils erforderlichen historischen Instrumentarium spielt.
Diesen Vorgaben folgt auch die besondere Inszenierung des berühmten Freischütz. Für „The Freischütz Project“ dirigiert Laurence Equilbey Highlights aus Webers berauschender, bahnbrechender Arbeit im Audio- und Videoformat, die live in Paris aufgenommen wurde. Zu den lebendigen Instrumenten des Insula-Orchesters gesellen sich der Accentus-Chor und eine Besetzung, die von Tenor Stanislas de Barbeyrac und Sopranistin Johanni van Oostrum mit Poesie und Ausstrahlung geleitet werden. Die stilvolle, angemessen magische Inszenierung stammt von Clément Debailleul und Raphaël Navarro von der sogenannten „Compagnie 14:20“.
CD und DVD enthalten Auszüge der großen Oper. Die Geschichte lässt sich trotz Kürzungen gut verfolgen und nachvollziehen. Die Inszenierung ist sehr farblos gehalten, was den düsteren Charakter des Werks betont. Das hochkarätige Ensemble ist jedenfalls über alle Zweifel erhaben. Wer einen Einblick in eine gelungene moderne Inszenierung der weltberühmten Oper bekommen will, liegt hier goldrichtig.