Le Bang Bang: „Pure“ – Nur eine Stimme und ein Kontrabass
Le Bang Bang – das sind Stefanie Baltz und Sven Faller, die ihre Musik in einer eher ungewöhnlichen Besetzung auf die Bühne bringen, nämlich nur mit Gesang und Kontrabass. Und genau in dieser reduzierten Form präsentieren sie auch die 16 Titel ihres aktuellen Albums „Pure“, das übrigens während ihrer letzten Tour in ausgewählten Locations nach den Konzerten aufgenommen wurde.
Für gute Musik braucht es ja nicht unbedingt viel, und die Kombination Stimme und Kontrabass macht zumindest neugierig. Neben einigen Eigenkompositionen haben Le Bang Bang zahlreiche Coverversionen im Programm, deren Umsetzung durchaus spannend ist. Besonders überzeugt hat mich persönlich „Time after Time“, auch weil mir dieser Titel im Gegensatz zu fast allen anderen im Original sehr vertraut ist. Auch „You Send Me“ –komponiert von Sam Cooke und unter anderem von Aretha Franklin gecovert – entfaltet einen ganz besonderen Zauber.
Viele der anderen Titel heben sich in meinen Ohren jedoch zu wenig voneinander ab. Die Kombination von gezupfter Basslinie und meist jazzig improvisierendem Gesang ist zwar in sich stimmig, auf Dauer aber doch etwas eintönig. Schade, dass Sven Faller seinen Bass nur zupft oder stellenweise als Perkussionsinstrument nutzt. Der Einsatz des Bogens hätte die musikalischen Möglichkeiten deutlich erweitert, ohne dem Konzept von „Pure“ zu widersprechen. Die anspruchsvollen Eigenkompositionen sorgen leider auch nicht für Abwechslung. Lediglich „A Million Hands“ spricht mich mit seiner ungewöhnlich eingängigen Melodie direkt an. Schade auch, dass die CD kein Booklet und keine Songtexte enthält – diese hätte ich bei den eigenen Stücken doch gerne mal nachgelesen.
Ziemlich sicher ist „Pure“ kein Album, das die breiten Massen begeistern wird. Und vielleicht muss man Le Bang Bang live erlebt haben, um ihre Musik auf CD überhaupt schätzen zu können. Von mir gibt es Respekt für die künstlerische Leistung und ein grundsätzlich spannendes Konzept und noch gute sechs Sterne.