Matt Simons: zur Nummer 1 die Neuauflage des Albums
Eigentlich ist „Catch & Release“ ja ein waschechter Singer-/Songwriter-Titel. Stark in den Lyrics, mit Piano vorgetragen und sehr einfühlsam gesungen. Doch um Adele von der Chartspitze zu stoßen, braucht es mehr als das. Für den Dauer-Radioeinsatz wurde der „Deepend Remix“ des Songs geschaffen, der einige (zugegebenermaßen kleine) elektronische Verfremdungen mit einbaut. So nimmt man die Jugend mit und – zack – ganz vorn in den Singlecharts.
Wie es der Zufall will, gibt es zugleich auch noch eine Neuauflage des gleichnamigen Studioalbums. Angeführt von besagtem Remix liefert Matt Simons die elf Songs des Originalalbums, das bereits vor einem Jahr erstmals erschien, und drei bisher unveröffentlichte Songs.
„Catch & Release” entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Songwritern und Produzenten aus den USA und den Niederlanden. Nach anderthalb Jahren Schreibblockade war das eine Phase voller Kreativität, wie Simons selbst sagt. Seine Musik ist geprägt von eindrücklichen Harmonien, traurig-melancholischen Texten und Songstrukturen, die sich an seinen Vorbildern, den Beatles, orientieren. Manchmal sind seine Songs traurig, aber dennoch wunderschön, denn die Texte beinhalten neben einigen traurigen Momenten gleichzeitig auch Wahrheit, an der man sich letztlich erfreuen könne, erläutert der Künstler.
Alles in allem erinnert der Kalifornier, der in den USA noch auf den großen Erfolg wartet, an Songwriter-Kollegen wie Milow oder Passenger, ohne jedoch auf die Gitarre zu setzen. Er bringt vielmehr Jazz-Elemente und eine Prise Pop mit ein. Beeindruckend finde ich vor allem den akzentuierten Gesang. Simons legt viel Wert auf seine Stimme und setzt sie melodisch ein. „Catch & Release“ ist definitiv mehr als ein One-Hit-Wonder.