Michael Mayo: Ein souliges Debüt, das unter die Haut geht
Michael Mayo begann, seine musikalische Identität zu formen, lange bevor er die Bühne betrat. Als Sohn zweier erfolgreicher Musiker wuchs der gebürtige Los Angelesianer nur wenige Meter von Diana Ross, Luther Vandross, Earth Wind and Fire und Stevie Wonder entfernt auf. Diese Nähe half Mayo, einen musikalischen Weg einzuschlagen, der sich um die innovativen Elemente von R&B und Jazz dreht.
Nach seinem Bachelor-Abschluss am New England Conservatory of Music besuchte Mayo das renommierte Thelonious Monk Institute of Jazz Performance und war erst der dritte Sänger, der in das 20 Jahre alte Programm aufgenommen wurde, wo er von Wayne Shorter, Herbie Hancock und Luciana Souza lernte.
Mayo, der jetzt in New York City lebt, ist ein erfahrener internationaler Künstler, zu dessen Höhepunkten das Singen im Weißen Haus, im Kennedy Center und bei Renée Flemings American Voices Festival sowie beim Panama Jazz Festival gehören. In jüngster Zeit hat er neben vielen anderen mit Herbie Hancock, Kneebody, Gretchen Parlato, Christian Sands, Josh Groban, Ben Wendel, Becca Stevens und Theo Bleckmann zusammengearbeitet oder die Bühne mit ihnen geteilt.
Es wurde also Zeit für sein Solo-Debüt, das den Titel „Bones“ trägt. Sein erstes Album unter eigenem Namen enthält alles, wofür der Künstler steht. An erster Stelle: soulige Musik mit Tiefgang. Mayo hat eine wundervoll sonore Stimme, die auf Anhieb ins Herz trifft. Vor allem, wenn er wie in „Stolen Moments“ a cappella erklingt, kommt seine ganze stimmliche Klasse zur Geltung. Die Tatsache, dass er diesen mehrstimmigen Track inklusive Beatboxing komplett selbst eingesungen hat, ist das i-Tüpfelchen auf sein Können.
„Bones“ ist ein entspanntes und beseeltes Album mit Tiefgang. Mayo nutzt die Stimme wie ein Instrument (Bobby McFerrin lässt grüßen) und seine Gesangskunst ist über alle Zweifel erhaben. Die Melodien zwischen Pop und Jazz stammen allesamt aus seiner Feder. Bewundernswert!