Pop Evil: Pop, Metal und das Böse in uns
Das sechste Album der Rock-Giganten aus Michigan trägt den Titel „Versatile“ – was schon viel über die Vielfalt des musikalischen Genusses aussagt – und erscheint mit einem chaotisch bunten Cover, das jedem Horrorcomic zur Ehre gereichen würde. Der Nu Metal, den die Band seit ihrem Debütalbum 2008 in stetem Rhythmus von 2-3 Jahren jetzt schon auf ihrem sechsten Album bietet, zeigt die ganze Bandbreite des Genres: Alternative Metal mit Grunge-Elementen und aggressiven Vocals. So lässt man der Spielfreude des Quintetts freien Raum.
Das Songwriting auf „Versatile“ konzentriert sich auf die Gegenüberstellung von Melodie und schwerem Groove. Mit einer geschickten Mischung aus Hymnen und zeitlosen Power-Balladen liefern POP EVIL ihre bisher ehrgeizigste Wiedergeburt ab. Das Album klingt genau so, wie es der Name vermuten lässt. Es destilliert die schwebenden Melodien und treibenden Riffs der Vergangenheit heraus und leitet eine ehrgeizige Erkundung der Zukunft ein.
Schon der Start mit „Let The Chaos Reign“ und respektablen Rap-Einlagen lässt auf Großes hoffen. Es bleibt aber nicht so vertrackt und laut. Auch melodische Passagen wie bei „Breathe Again“ finden ihren Platz. Man kann sich durchaus vorstellen, wie diese Tracks live abgehen werden, sobald eine wilde und wogende Masse wieder auf Livekonzerten möglich ist.
Sänger Leigh Kakaty macht einen sehr guten Job als hymnischer Sänger ebenso wie als aggressiver Shouter. Eine besondere Vielfalt zeigt sich an vielen Stellen, beispielsweise beim düsteren Sprechgesang von „Work“ oder wenn in „Same Blood“ die Synthesizer stärker um sich greifen. So erinnert der Sound an die seligen 90er und ist doch erstaunlich frisch.
POP EVIL sind bereits seit über einem Jahrzehnt eine feste Größe auf großen Festivals sowie in Theatern und Clubs. Seitdem sie sich mit einigen Nr. 1 Billboard Rock-Singles ins Rampenlicht brachten, überzeugten sie auch bei ihren zahlreichen Shows. Das neue Album zeigt den Weg nach vorn. So macht Crossover Spaß!