Rebekka Bakken: „Things You leave Behind“ – Ergebnis eines Reifeprozesses
Für die norwegische Sängerin Rebekka Bakken brachten die letzten Jahre sowohl in beruflicher wie auch in persönlicher Hinsicht zahlreiche Veränderungen mit sich: Neues Booking und Label, neuer Wohnort, neuer Mann und die Geburt des eigenen Kindes. Die Erfahrungen im Umgang mit all diesen Veränderungen verarbeitet sie nun in ihrem aktuellen Album „Things You Leave Behind“.
Rebekka Bakken ließ sich noch nie einfach in eine musikalische Schublade stecken. Und so zeigen auch die aktuellen Stücke eine große stilistische Vielfalt, von entspannten Jazzklängen in „Closer“ über Vintage-Pop wie „Shelter“ und den rhythmischen Ragtime von „Charlie“ bis zur melancholischen Country-Ballade „Sound of Us“. Alle Titel aber werden getragen von Rebekkas einzigartiger Stimme und einer einheitlichen, insgesamt sparsamen Instrumentierung. Trotz aller Vielfalt schafft die Sängerin für das Album so einen eigenen und wiedererkennbaren Sound.
In den fast ausschließlich selbstgeschriebenen Texten erzählt Rebekka von Abschied und Neubeginn – manchmal in melancholischer Rückschau wie in „Yankee Days“, dann wieder in fast trotziger Selbstreflexion wie im Titelsong „Things You Leave Behind“. Mein persönlicher Lieblingssong ist die tieftraurige Ballade „True North“, in dem es darum geht, einen geliebten Menschen loslassen zu können. Besonders faszinierend finde ich allerdings den Abschlusstitel „Dance For You“ eine eher eindrücklich erzählte als gesungene, eigenartig düstere Liebeserklärung.
Zwei Songs stammen nicht von Rebekka selbst, fügen sich aber perfekt in die Stimmung des Albums ein: Ein wunderschönes ruhiges Cover von Cindy Laupers „Time After Time“, und die sehr emotional vorgetragenen Version der ziemlich unbekannten Ballade „Hotel St Pauli“.
Rebekka Bakken selbst bezeichnet „Things You Leave Behind“ als Ergebnis eines Reifeprozesses. Und tatsächlich zeigt dieses Album sie mehr denn je als gereifte und selbstbewusste Sängerin und Songwriterin, die ihren ganz eigenen musikalischen Weg geht.