Sonja Marschall: Lotte und die Chemo-Männchen. Für Kinder gut verständlich
Das Thema Krebs kann sehr beängstigend sein – vor allem, wenn die Krankheit Kinder trifft. Sonja Marschall, die selbst erst dieses Jahr ihr Abitur gemacht hat, begegnete dem Thema, als eines ihrer Babysitter-Kinder erkrankte. Dabei musste sie feststellen, dass es kein wissenschaftlich fundiertes Kinderbuch über Krebserkrankungen gab, und beschloss, selbst eines zu schreiben.
„Lotte und die Chemo-Männchen“ erzählt die Geschichte der kleinen Lotte, die eines Abends seltsame blaue Flecken auf ihren Beinen entdeckt. Mama fährt am nächsten Tag mit ihr zum Kinderarzt und der findet in ihrem Blut etwas, was da nicht hingehört und schickt sie ins Krankenhaus. Hier müssen noch einige Untersuchungen gemacht werden, aber dann ist klar, dass Lotte Blutkrebs hat. Um die Krebszellen – die schwarzen Bausteine, wie sie im Buch genannt werden – wieder verschwinden zu lassen, braucht Lotte die Hilfe der Chemo-Männchen, die wie Bauarbeiter in ihrem Körper aufräumen.
Einfühlsam, für jüngere Kinder gut verständlich und von Sonja Kurzbach anschaulich illustriert wird hier die Krankheit Krebs erklärt und wie man sie behandeln kann. Dabei wird nichts verniedlicht und beschönigt; auch die unangenehmen Seiten der Behandlung werden beschrieben und die Belastungen für die anderen Familienmitglieder. Es wird auch nicht verschwiegen, dass Krebs oft ein tödliche Krankheit ist: Bei Marc, den Lotte im Krankenhaus kennenlernt, sind die schwarzen Bausteine so stark, das die Chemo-Männchen nichts mehr ausrichten können und er sterben muss. Für Lotte aber geht die Geschichte gut aus – sie kann am Ende mit ihrer Familie und ihren Freunden feiern, dass sie wieder gesund ist.
Der jungen Autorin ist mit „Lotte und die Chemo-Männchen“ ein wirklich beeindruckendes Kinderbuch gelungen, das eine große Hilfe sein kann, wenn Kinder und ihre Angehörigen und Freunde mit der Krankheit Krebs konfrontiert werden.