Der Teufel tanzt zu Folk-Musik: The Devil Makes Three im Kölner Luxor

Im Rahmen ihrer Europa-Tour zum neuen Album „I’m A Stranger Here“, verschlägt es die kalifornische Folk-Band The Devil Makes Three auch nach Köln. Wie ganz Deutschland  dieser Tage wird auch die Domstadt vom Unwetter geplagt. Die Mülltonnen vor der Location auf der Luxemburger Straße rollen über den Gehweg, den Gästen in der Warteschlange fegt der Wind die Hüte vom Kopf und die Zigaretten aus der Hand.

Obwohl auch der Zugverkehr sturmbedingt versagt, schafft es Robert Groos aus dem Duo Emily’s Giant  von Leipzig nach Köln, um spontan als Ein-Mann-Vorgruppe auf der Bühne zu stehen. Die andere Hälfte des Duetts, der Schlagzeuger Nico Viehl, kann leider nicht dabei sein, aber Robert, der Mann mit einer Frisur wie Tingeltangel-Bob, schafft es auch im Alleingang seinen Folk an den Mann zu bringen.

„Gestern Luxor war super!“, schreibt der gebürtige Gießener auf seiner Facebook-Seite. Da kann man sich nur anschließen. Denn nach seinem Auftakt kommt dann das teuflische Trio aus Santa Cruz auf die Bühne. Angesichts des Wetters vor der Türe singt Pete Bernhard, der Frontmann der Band, passenderweise „I see a storm and it’s coming down“, während ihn Lucia Turino auf dem Kontrabass und Cooper McBean auf dem Banjo begleiten.

Alles akustisch, alles ohne großes Drumherum. Keine funkensprühende Bühnenshow, keine Kostüme, nichts von alledem, denn: alles gar nicht nötig. Stattdessen gibt es alte und neue Songs vor einem treuen Publikum. Mitgesungen wird viel, getanzt und getrunken ebenfalls. Die Lieder des Trios laden schließlich geradezu auf ein Gläschen ein. „Old Number Seven“, eine Ode an den guten alten Jack Daniels, schreit nach Whisky, der schönerweise in Original Jack Daniels Tumblern serviert wird. Von einer tanzenden Barfrau, die selbst sichtlich Spaß an der Musik hat und ein Auge zudrückt, als sich die Besucher die Gläser als Souvenirs in die Taschen stecken.

„I will rob ‚til my fingers they are down to the bone“, heißt es im Lied „The Bullet“ schließlich. Aber nicht nur in den Langfingern juckt es, auch in den Füßen, denn der Rhythmus der Songs lässt sie unweigerlich mitwippen. Eine Zugabe gibt es dann auch noch. Gott sei Dank. Und apropos Gott – der findet im Song „Hallelu“ auch noch Platz in der Setlist: „Hallelu, Hallelu, praise the Lord and pass the ammunition too“, heißt es da. Genau. Praise the Lord and praise The Devil (Makes Three).

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