Wave Gotik Treffen in Leipzig – Bilder vom Freitag
Seht hier unsere Bilder vom WGT in Leipzig, Freitag – 2. Juni 2017
Seht hier unsere Bilder vom WGT in Leipzig, Freitag – 2. Juni 2017
Traditionell beginnt der erste „richtige“ Festivaltag, fernab der Preparties, mit dem Vikorianischem Picknick im Clara-Zetkin Park. Hier konnten bei noch gutem Wetter wunderbare Kostüme aus allen stilistischen Epochen bestaunt werden. Gemütlich mit Picknickkorb und Decke oder auch stilvoll am geschmiedeten Tisch mit Perücken und Fächern waren die Anwesenden zumeist begehrte Fotoobjekte. Spannend war die Präsenz eines 1923er Ford T-Modells, der liebevoll von Besitzer Frank mit Originalteilen im Steampunkstil aufgebaut wurde.
Musikalisch startete der Tag entspannt in der Sixtina beim Auftritt von Düsterpiano.
Schon im vergangenen Jahr erfreute er sich einer großen Publikumsschar – der kleine Laden und Hinterhof der Sixtina war rappelvoll um den lyrischen und melodischen Ergüssen von „Olli“ zu lauschen. Der ein oder andere Absinth und je menge Grillfleisch gingen hier in gemütlicher Atmosphäre über den Tresen.
Etwas lauter und mit wesentlich mehr Show und Licht ging es hingegen in der großen Agra Halle zu. Umbra et Imago eröffneten an diesem Tag die Bühne um 19 Uhr. Das Publikum war guter Laune und sang lauthals mit. Mozart im klassischen Rüschenhemd kontrastierte zu seiner Partnerin im offenherzigen Lackoutfit.
Nach einem kurzen Blick in die Shopping-Halle ging es direkt in der Agra weiter mit den Briten von Devilment. Sänger Dani Filth ist wohl eher unter seiner Band Cradle of Filth bekannt – aber auch hier hat scih der Geheimtipp wohl gut rumgesprochen und die Halle gut gefüllt. Natürlich auch um für das Highlight des Abends keinen Einlass-Stop zu riskieren. Denn Amanda Palmer gab hier das erste Mitternachtsspecial des Festivals zum Besten. Nur sehr selten auf deutschen Bühnen zu Gast konnte das Duo um Amanda (Dresden Dolls aus USA) und Edward Ka-Spel (Legendary Pink Dots aus Niederlanden) auch zu später Stunde wahre Begeisterungsstürme auslösen.
Wenngleich es am Vortag spät wurde lohnte es sich, den Samstag „früh“ auf den Beinen zu sein. Etwas Außerhalb im Non Tox waren Florian Grey und Head-less eine der ersten Aktiven an diesem Festivaltag.
Florian überzeugte mit einer super Bühnenpräsenz – die ca. 60-80 Anwesenden machten soviel Stimmung, dass man hier definitiv in Wallung kommen konnte. Nicht zu Letzt durch den Gastauftritt von Sänger Matteo (HELL BOULEVRD) wurde fleißig getanzt und mitgeklatscht.
Head-less schlugen hier eher elektronische Töne an – Rene Hentzschel gab tänzerisch alles um dem Publikum auch optisch was zu bieten.
Ortswechsel. Im Alten Stadtbad gaben sich KLIMT 1918 die Ehre. Es ist bereits knapp 10 Jahre her, das sich diese Band live auf dem MERA LUNA gesehen ahbe – ein Pflichttermin also! Und sie haben nicht enttäuscht. Das Stadtbad war gut gefüllt, die Hitze stieg auf und die New Wave Rocker um Marco Soellner aus Italien begeisterten mit ihren Indie-Klängen.
Später wurde im Felsenkeller eher Richtung Dark Rock unterhalten. Die Stuttgarter The Pussybats gaben sich redlich Mühe die noch nicht einmal halb gefüllte Halle zu unterhalten. Leider war der Sound nicht so gut und auch der Versuch der Kostümierung mit Gruselclownmaske eher kontraproduktiv.
Ganz anders hingegen bei den Metal Helden von Rotting Christ und Headliner des Abends Amorphis im Kohlrabizirkus. Wahnsinnig laut war hier vor allem das Publikum! Beide Bands wurden ohne Ausnahme vom ersten bis zum letzten Ton gefeiert. Sicherlich waren einige am Folgetag heiser vom Mitgröhlen. Egal ob Athen oder Finnlad – die beiden wissen genau wie man das Metalherz hochschlagen lässt. Einziges Manko war der fehlende obligatorische Mikrofonständer von Sänger Tomi Joutsen und, das dieser nun schlichtes langes Haar an Stelle der Dread trug.
Langsam etwas fußlahm fand der dritte Festivaltag eher in der Agra-Halle statt. Hier gaben sich die Dark-Waver She Past Away (TR) und Post-Punker Gene Loves Jezebel (UK) die Klinke in die Hand. Ruhige, swingige Musik lud zum Träumen und leichtem Hin- und Herwiegen des Körpers ein. Diese Musik ist eher etwas zum Hören und genießen und weniger zum völligen Ausrasten. Das große Areal der AGRA war halb gefüllt, viele liefen für einige Songs hinein, lauschten, und gingen dann wieder ihrer Wege Richtung Shopping-Bereich.
Gegen halb 9 abends wurden dann aber doch wieder rockigere Melodien angeschlagen. Die Finnen von The 69 Eyes rockten die Bühne wie kaum zuvor. Ich habe schon viele Shows dieser Band gesehen und muss sagen, das die Daarbietung zum WGT von Energie und Spielfreude nur so strotzte! Eins meiner absoluten Highligts des Festivals.
Um im ähnlich mystischen Rockgenre zu bleiben führte anschließend der Weg in den Felsenkeller zu Wednesday 13. Die Amerikaner sind sowohl optisch mit ihren aufwändig geschminkten Gesichtern als auch musikalisch ein absoluter Genuss.
Das Publikum drängte sich im Felsenkeller um bei dieser Rockparty mit abzugehen. Der Hardrock Sound brachte wohl alle zum Schwitzen!
Nun hieß es durchhalten. Denn erst um 1 Uhr nachts wurde zum Mitternachtsspecial jemand ganz besonderes angekündigt: Skinny Puppy! Selten in Deutschland und noch seltener auf dem WGT war dies definitiv ein weiteres Highlight des WGT 2017! Wenngleich die Energiekurve während der Wartezeit in der Agra-Halle etwas gesunken war so hat sich jede Mühe gelohnt. Die Lichtshow/Projektionen und natürlich die Outfits von Sänger Nivek Ogre beeindruckten das Fotografenherz und beglückten die Industrial-Fans, die noch einmal alles aus den müden Knochen heraus holten und entsprechend mittanzten.
Der letzte Festivaltag startete deutsch – im Kohlrabizirkus eröffneten Sündenrausch, gefolgt von Erdling.
Sündenrausch gruppieren sind selbst im Genre des Gothic-Pop-Metal ein. Sängerin Kira deckt mit ihrem Gesang alle diese Genre komplett ab – es ist eine wahre Freude das Spektrum ihres Könnens zu verfolgen und zu genießen.
Also Opener konnten Sie bereits gute Besucherzahlen verbuchen!
Erdling übernahmen anschließend gern das Zepter mit einer etwas rockigeren Gangart – Neue Deutsche Härte war angesagt! Neill und seine Jungs rockten bei gutem Sound das Zirkuszelt. Auch als fast noch Newcomer bewiesen sie, das sie das Potenzial haben mit den ganz Großen mit zuspielen. Spätestens mit „Blitz und Donner“ oder dem Song „Mein Element“ haben sie die Fans (und diejenigen, die es bis dato noch nicht waren) überzeugt.
Etwas krachiger hingegen lieferten Psyclon Nine (USA) in der agra-Halle ab. Soundtechnisch leider mit einigen Problemen und einem etwas genervt wirkenden Nero Bellum konnten sie dennoch den Auftritt meistern und die lechzende Menge begeistern.
Den diesjährigen Abschluss fand das WGT mit den Klängen der Kanadier von The Creepshow im Täubchental. Eine absolut geniale Rockabilly-Darbietung von Sängerin Kendalyn Legaspi! Unterstützt von ihren Männern die traditionell auch u.a. mit Kontrabass begleiteten blieb hier kein Fuß still stehen. Kenda hüpfte wie ein Flummi von links nach rechts über die Bühne und suchte auch abseits davon Kontakt zu ihren Fans. Diese Musik macht einfach nur Spa0ß und zauberte ein zufriedenes Lächeln in die Gesichter der Anwesenden. Somit war dies das dritte Highlight.
Fazit: mit über 25.000 Besuchern war auch das diesjährige WGT ein voller Erfolg. So vielschichtig wie eh und je war für jeden Geschmack etwas dabei. Meistens war der Wettergott gnädig und auch die Aftershow Partys erfreuten sich, ähnlich wie die Warmups mit Lesungen oder Friedhof-Tour, großer Beliebtheit.
Das WGT und ein schwarzes Leipzig zu erleben ist wirklich etwas Besonderes und gehört in das Repertoire eines jeden Gothic Fans einfach dazu.
Am 20. Juli 2013 hat das lange Warten ein Ende, das IX Amphi Festival öffnet die Tore des Kölner Tanzbrunnens für ca. 16.000 Besucher aus aller Welt! Den gelungenen Anfang bietet „FabrikC“, welcher sich für seine Live-Auftritte Verstärkung mit auf die Bühne nimmt, welche dann Keyboard und Effektpad bedienen. Trotz der frühen Spielzeit ist die Halle schon gut gefüllt. Zwischenzeitlich fangen auch die deutschen „A Life [Divided]“ auf der Mainstage an zu performen. Um 12:30 habe ich die Wahl, zur Vorlesung des Autors „Christian von Aster“ ins Theater zu gehen, oder „Xotox“ im Staatenhaus zu sehen. Ich entscheide mich für Letzteres, was ich nicht bereue, da die Stimmung des Konzertes und seines Publikums nicht zu wünschen übrig lässt. Nach dem Auftritt leert sich die Halle etwas, da viele noch die letzten Lieder von „Stahlmann“ auf der Mainstage sehen wollen. Ich hingegen behalte meinen Platz und warte auf „Frozen Plasma“ eines meiner persönlichen Highlights des ganzen Festivals. Die deutsche Future-Pop Band enttäuscht ihre Fans keineswegs indem sie ältere Stücke wie beispielsweise „Hypocrite“ spielen. Von ihrem neuen Album, welches im Herbst erscheinen wird, performen sie die Single „Herz“. Nach diesem mehr als gelungenen Auftritt, habe ich noch knapp 20 Minuten Zeit, mir die ebenfalls deutsche Future-Pop Band „Solitary Experiments“ anzuhören, welche ihre Vorstellung auf der Mainstage haben.
Die unerträgliche Hitze in der Sonne, treibt nicht nur mich wieder zurück ins Staatenhaus, wo gerade „Faderhead“ auf der Bühne steht. Auch hier gibt es speziell für Live-Auftritte Unterstützung an Keyboards und Back Vocals. Wie immer legt die Gruppe einen sehr guten Auftritt ab. Währenddessen wird auf der Mainstage schon „Wesselsky“ begrüßt. Der Eisbrecher Frontmann performt eine gesunde Mischung seiner Hits bei Megaherz und Eisbrecher. Auch solo ist der Mann ein Kracher! Während „Funker Vogt“ im Staatenhaus spielt, warte ich draußen auf „Tanzwut“, die Mittelalterrock-Band begeistert ihre Fans unter anderem mit dem Ärzte-Cover „Bitte Bitte“. Um noch ein paar Lieder der Niederländer „Grendel“ mitzubekommen, führt mich mein Weg wieder ins Staatenhaus, wo ich gerade rechtzeitig zum Tanzhit „Zombie Nation“ ankomme. Wieder draußen im Freien begeben wir uns erneut zur Mainstage, wo „Agonoize“ bereits auf der Bühne steht. Wie bei jeder ihrer Live-Shows wird auch diesmal nicht an Kunstblut gespart, welches auch großzügig im vorderen Drittel des Publikums verspritzt wird. Nach diesem Spektakel drängen sich die Massen jetzt zum Staatenhaus. Dort spielt die Synthie-Pop Band „De/Vision“.
Dem Auftritt von „Phillip Boa & The Voodooclub“ kann ich nur kurz beiwohnen, bevor ich erneut zur Halle gehe, welche während des Auftrittes von dem belgischen „Suicide Commando“ gut gefüllt ist und man zu Hits wie „Dein Herz Meine Gier“ tanzt. Direkt nach diesem Konzert geht es nach draußen zum Mainact „VNV Nation“. Der komplette Bereich vor der Mainstage ist voll von Fans und ich habe Schwierigkeiten mir überhaupt einen Platz zu ergattern, von dem aus man die Bühne sehen kann. Das Publikum steht bis in die Händlermeile um den Auftritt des englisch-irischen Future-Pop Duos mitzuerleben. Es ist wirklich, um Ronan Harris zu zitieren, ein „little Depeche Mode – Feeling“ auf dem Festival Gelände. Nach diesem grandiosen Abschluss auf der Mainstage, folgen noch „Atari Teenage Riot“ und „Alien Sex Fiend“ im Staatenhaus, die Meinungen über die beiden Konzerte gehen im Publikum stark auseinander, die hartgesottenen Fans der jeweiligen Band sind aber vollkommen zufrieden mit den Auftritten. Und damit geht ein ausgefüllter Samstag zu Ende.
Der Sonntag fängt mit dem Duo „Chrom“ an, welches für mich persönlich die Überraschung des Festivals ist, da ich die Band vorher nicht kannte, sie aber doch wirklich gut finde. Auch „[x] – Rx“ , die etwa die selbe Spielzeit haben, ziehen viele Fans an, sodass das Festival Gelände schon um die frühe Mittagszeit recht gut gefüllt ist. Hier dürfen die Hits „Tanz Schlampe“ und als Abschluss „Stage 2“ natürlich nicht fehlen.
„Ben Ivory“ und „Tyske Ludder“ teilen sich ebenfalls etwa die selbe Spielzeit, ich entscheide mich für letztere Band, die Electro-Gruppe um Claus Albers. Im Anschluss an „Tyske Ludder“ spielen im Staatenhaus „Santa Hates You“, eine meiner Lieblingsbands, die ich unbedingt sehen will. Da ich mir hier einen guten Platz sichere, verpasse ich leider die Schweizer „The Beauty Of Gemina“. Aber zurück in die Halle, die sich mittlerweile gut füllt bevor das Konzert des Seitenprojekts von Sänger Peter Spilles (Projekt Pitchfork) anfängt. Ich muss sagen, dass „Santa Hates You“ zu meinen persönlichen Highlights des Wochenendes gehört, die Performance ist ein voller Erfolg!
Danach geht es wieder zur Mainstage um den Klängen der norwegischen Future-Pop Band „Icon Of Coil“ zu lauschen. Als nächstes auf meinem Plan steht dann „Faun“, die wiederrum im Staatenhaus spielen. Die deutsche Pagan-Folk Gruppe ist jedesmal wieder sehenswert und gehört ebenfalls zu meinen persönlichen Favoriten des Wochenendes. Auf der Mainstage beginnt nun die Folk-Rock Band „Letzte Instanz“ mit ihrem Konzert, welches ich nicht ganz mitverfolge. Aufgrund des viel zu warmen Wetters, flüchten sich immer mehr Leute in das Staatenhaus, wo noch die Auftritte von „Umbra et Imago“, „Die Form“, „Anne Clark“ und „Peter Heppner“ als Abschluss des Festivals folgen.
Ich entscheide mich allerdings dazu an der Mainstage zu bleiben und noch die Konzerte von „Diary of Dreams“ und „Oomph!“ zu verfolgen. Erstere enttäuschen ihre Fans keineswegs und spielen unter anderem Lieblingslieder wie „The Wedding“. Auch die deutsche Rockband um Dero Goi liefern eine tolle Show ab. Leider scheitert mein Versuch zum „Welle: Erdball“ Auftritt ins Theater zu kommen am Sonntag erneut und ich kann sie auf dem diesjährigen Amphi Festival nicht sehen. Anschließend geht unsere Reise dann heimwärts und ich muss auch auf den Auftritt von „Fields of Nephilim“ verzichten. Aber alles in allem ist es wieder ein gelungenes Festival und ich freue mich schon jetzt auf das „X Amphi Festival“ am 26. & 27. Juli 2014!