Ruhiger Seegang – We Are The Ocean und ihr neues Album „Ark“

Die vier Briten von We Are The Ocean standen bislang für etwas sanfteren Post-Hardcore. Ersetzen wir nun das Post und das Hardcore durch Alternative und Rock und erwähnen nebenbei, dass ab und an die Stimme erhoben wird, finden wir die neuen We Are The Ocean: Guter, solider Alternative Rock. Das was schon einige Hardcore Bands vor ihnen machten, nämlich von der härteren Gangart in Richtung Indie oder Alternative zu gehen, führt das Quartett aus Essex nun eindrucksvoll fort. Waren sie einst noch mit den Post-Hardcore Legenden von Silverstein auf Tour, könnte man sie nun getrost ins Vorprogramm von The Gaslight Anthem oder Mando Diao nehmen. Ist für den Geldbeutel natürlich auch wesentlich lukrativer.

Das Album startet mit dem Titel „Ark“, welches mit sehr epischen Songpassagen teilweise an Alex Turners Nebenprojekt The Last Shadow Puppets erinnert. Sehr guter Song, der ins Ohr geht und mit seinen abwechslungsreichen Instrumenten keine Spur von Langeweile aufkommen lässt. Mit „I Wanna Be“ und „Good For You“ folgen nun zwei Songs, in denen der Gesang hier und da mal etwas aggressiver wird, das war es aber auch schon mit Post-Hardcore.

Was nun folgt ist ein Konstrukt aus Songs, die man irgendwie doch irgendwo schon mal gehört hat. Keine Kopien, auf keinen Fall schlecht, aber auch bei weitem nichts Weltbewegendes. Nach einmaligem Hören könnte man denken, dass sich The Gaslight Anthem, Mando Diao, Queens Of The Stone Age und Muse zusammen im Studio getroffen hätten um etwas zu jammen. Das ist natürlich leicht übertrieben, aber so lässt sich ein Song wie „Sheer Kane“ beispielsweise gut beschreiben.

„Hope You’re Well“ lässt den Herzschmerz der letzten Beziehungen aufleben und zwingt einen fast dazu die Taschentücher aus der Schublade zu holen, um sich durch den Tränenkanal um einige Liter Feuchtigkeit zu erleichtern.

Alles in allem sind We Are The Ocean nachdenklicher geworden. Das merkt man ihrer Musik auch definitiv an. Sollten sich aber alteingesessene Fans auf eine halbwegs laute Scheibe gefreut haben, sollten diese vielleicht lieber auf das neue Werk von Silverstein zurückgreifen. Für laue Sommerabende mit Freunden an einem gut gefüllten Grill ist dieses Album allerdings genau das Richtige.

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