Mozart: Requiem – Warner Classics legt Harnoncourts Interpretation neu auf
Als Wolfgang Amadeus Mozart im Alter von 35 Jahren starb, war sein „Requiem“ noch unvollendet. Obwohl es nur zu etwa zwei Dritteln tatsächlich von Mozart stammt, ist es eines seiner beliebtesten und am höchsten geschätzten Werke. Mozart starb während der Komposition im Jahr 1791. Da es sich um ein Auftragswerk handelte, vervollständigten Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr das Werk, welches als „Requiem in d moll“ (KV 626) in die Musikgeschichte einging.
Das Requiem ist geschrieben für Orchester, Chor und vier Solisten. Eine legendäre Aufnahme entstand 1981 unter dem Dirigat von Nikolaus Harnoncourt, der vor fünf Jahren verstorben ist. Warner Classics legen diesen Klassiker jetzt frisch gemastert neu auf. Damit würdigt man mehrere Jubiläen zugleich: Vor 230 Jahren erklang zum ersten Mal Mozarts Requiem, im selben Jahr, noch vor dessen Vollendung, starb Wolfgang Amadeus Mozart – und vor genau 40 Jahren entstand schließlich die Aufnahme selbst. „Hier kann ich Mozarts eigener Stimme lauschen“, sagte Harnoncourt einst über das Requiem des großen Komponisten.
Damals bereits mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet, lebt die Aufzeichnung von der intensiven Emotionalität des Harnoncourtʼschen Musikstils. Und sie gibt Zeugnis für die Anfangszeit der historischen Aufführungspraxis, als noch der Bogen gespannt werden musste zwischen traditioneller Interpretation und neuen Forschungserkenntnissen. Es spielt das vom Dirigenten gegründete Originalklangensemble Concentus Musicus Wien, begleitet von einer Riege erstklassiger Namen jener Zeit: die französische Sopranistin Rachel Yakar, die Altistin Ortrun Wenkel, Oratoriensänger Kurt Equiluz und der mächtige Bass von Robert Holl. Der heimliche Star der Aufnahme ist aber der sensibel agierende Wiener Staatsopernchor.
Der beginnende November mit seinen Gedenktagen wie Allerheiligen, Totensonntag und Volkstrauertag ist der perfekte Monat, um dieses großartige Requiem zu genießen. Die vorliegende Aufnahme ist legendär – und hat durch das Remastering noch an Klarheit und feinem Klang der Stimmen gewonnen.