Travis: Zehn Songs mit Britpop aus Schottland
Schon das letzte Album „Everything At Once“ enthielt nur zehn Songs, die ihre Geschichten jeweils im Drei-Minuten-Takt erzählten. Da muss man nicht viel Brimborium drum machen. Braucht man überhaupt einen Albumtitel? Ach was. „10 Songs“ reicht völlig. Dann weiß jeder, was er für sein Geld bekommt.
Fünfundzwanzig Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem sich die vier Bandmitglieder von Travis zum ersten Mal in einem Proberaum im schottischen Glasgow getroffen haben. Und noch immer sind sie in Urbesetzung zusammen. Allein das ist schon eine Leistung.
In der Zwischenzeit hat die Band Millionen von Alben verkauft und war in der preisgekrönten Dokumentation „Almost Fashionable“ zu sehen. Frontmann Fran Healy konnte Lob von Größen wie Paul McCartney, Elton John und Graham Nash ernten.
Akustische Gitarre und Piano beherrschen mal wieder die meist melancholischen Stücke. Zusätzlich sind hochkarätige Features wie die Synthesizer von Grandaddy-Mitglied Jason Lytle, die Lap Steel-Gitarre von Greg Leisz und Vocals von The Bangles-Sängerin Susanna Hoffs zu hören. Es ist zwar kein neuer Dauerohrwurm dabei (im Radio werden wir wohl weiterhin „Sing“ und „Why Does It Always Rain On Me“ hören müssen), doch in sich ist das Album sehr stimmig, wenn sich schöne Melodien mit dynamischen Tracks abwechseln.
Mit „10 Songs“ beweisen sich Travis als einer der besten und erfolgreichsten Songwriting-Exporte des Vereinigten Königreichs. Und sie zeigen auch im Brexit- und Corona-Jahr 2020, dass der beste Britpop aus Schottland kommt!