Aloe Blacc: „All Love Everything“ – eine halbe Stunde Lebensglück

Schon Ende 2010 hatte der Kalifornier Aloe Blacc die ganze Welt in der Hand. Sein Name war in aller Munde, seit der Song „I Need a Dollar“ für das Intro der Show „How to Make It in America“ verwendet wurde. Daraufhin platzierte sich der Titel in kürzester Zeit in allen deutschsprachigen Ländern in den Top 5 der Charts. Im Jahr 2013 ertönte seine Stimme erneut aus allen Kanälen, als er nämlich dem Dancefloor-Knaller „Wake Me Up“ von Avicii seine Stimme lieh.

Obwohl der Sohn panamaischer Einwanderer seit 2013 kein echtes Studioalbum mehr veröffentlicht hat, war er doch durch seine TV-Präsenz und mit Features für diverse Künstler regelmäßig auf der Bildfläche und in den einschlägigen Radiosendern. Besonders der posthume Avicii-Song „SOS“ sorgte für weltweit gute Chartplatzierungen. Eigentlich schade, dass das dritte Album nur zehn Songs umfasst und mit 33 Minuten schnell durchgelaufen ist. Da wäre doch mehr Potential vorhanden, wenn man sich allein die große Anzahl an Non-Album-Singles in seiner Diskographie anschaut.

Sei’s drum. Immerhin ist „All Love Everything“ ein fröhliches Album aus einem Guss geworden. Der Mix aus Soul, Folk, R&B und Pop ist sehr inspirierend und eine Single wie „My Way“ wirkt als solide Selbstmotivationshymne. Wenig HipHop diesmal, wenig echter Funk – stattdessen eingängige Popsongs, die den Hörer gefangen nehmen und sich schnell als Ohrwurm festsetzen. „Hold On Tight“ beispielsweise verbindet eine mitreißende Folkhymne mit moderner Countrymusik.

Zwei ruhige Stücke finden sich in der Tracklist: Das sanfte, melancholische „I Do“ hat er seiner Ehefrau gewidmet. Und das abschließende „Harvard“ zeigt den Songwriter als Geschichtenerzähler. Begleitet von zwei eindringlichen Akustikgitarren berichtet Blacc von einer hart arbeitenden Frau, die durch zwei Jobs versucht, ihre Familie und ihr Kind mit besonderen Bedürfnissen zu versorgen.

Der Digipack ist sehr schön aufgemacht und Aloe erzählt auf den Innenseiten zu jedem Song eine kleine Geschichte über die Hintergründe. Daneben gibt es ein Booklet mit allen Lyrics. Das nenne ich mal vorbildlich und es tröstet definitiv über die Kürze des Albums hinweg.

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