Richard Strauss: Von Helden und anderen lustigen Ideen

Gegensätzlicher kann man die Musik von Richard Strauss wohl kaum darstellen: Ein dramatisches, orchestrales Meisterwerk auf der einen Seite und ein humorvolles, schrilles Stück für Klavier und Orchester auf der anderen.

Antonio Pappano, Leiter des „Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia“, sagt dazu: „Strauss hat immer dramaturgisch gedacht. Wenn man diese Musik in Italien aufnimmt, muss die Verbindung über die Oper kommen, mit all ihrer Theatralik, ihrem Temperament, ihren Kontrasten und Farben […] Man braucht ein gewisses Ausstrahlungsvermögen im Klang, das die Musiker hier erreichen.“

Das „Heldenleben“ als durchkomponierte sinfonische Dichtung entstand im Jahr 1898. Der namenlose Held wird dargestellt, seine Widersacher und seine treue Gefährtin. Beim Sieg des Helden werden Themen aus früheren Werken von Strauss zitiert, die eine Sammlung diverser Helden darstellen. So verwundert es nicht, dass man das 50 minütige Stück meist mit dem anschließenden „Also sprach Zarathustra“ aufführt.

Pappano geht einen ganz anderen Weg und stellt den heroischen Klängen die „Burleske“ entgegen. Das verspielte Stück zeigt Leichtigkeit und Überschwang mit dem großartigen Solisten Bertrand Chamayou.

Die sechs Teile der großen Suite werden theatralisch und opulent dargestellt, wie es sich gehört. Bis zum Moment, da der Held sich an seine Taten erinnert und sich vom Leben zurückzieht. Die 20minütige „Burleske“ holt uns mit fröhlichen Pianoläufen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Eine spannende Idee, die diesem selten gespielten Stück neues Leben einhaucht.