Konstante aus der Zeit des Punk-Revivals
Im 4-Jahres-Rhythmus sind die letzten Album von GREEN DAY auf den Markt gekommen – und nicht nur das macht die Band aus Kalifornien zur echten Konstante aus der Zeit des Punk-Revivals, das seit den 90ern anhält. Ob sie jetzt wirklich als Erlöser daherkommen, sei mal dahin gestellt. Dafür sind die Songs auf „Saviors“ dann doch zu altbacken. Oder besser gesagt: Man hat es gar nicht nötig, das Rad neu zu erfinden. Spätestens seit „American Idiot“ und „21st Century Breakdown“ kann ihnen niemand mehr den Platz in der Musikhistorie streitig machen.
In den letzten Monaten gaben Green Day Fans auf aller Welt bei Überraschungsauftritten bereits einen Vorgeschmack auf das, was man auf ihrer bevorstehenden Welttournee (unter anderem bei ROCK AM RING) erwarten kann. Ganz egal, ob sie einen randvollen Pub in England zum Kochen brachten, mit Die-Hard-Fans bei einer ausverkauften Überraschungsshow in Las Vegas rockten oder Headliner-Sets beim „When We Were Young“ Festival spielten – Green Day strotzten vor Energie und zeigten, dass sie richtig Bock auf ihr neues Album haben.
„Saviors“ enthält die zuvor veröffentlichten Songs „One Eyed Bastard“, „Dilemma“, „Look Ma, No Brains!“ und „The American Dream Is Killing Me“ – bombastische Tracks, die allesamt mit besten Kritiken bedacht wurden. Pünktlich zum Release gab es das Video „Bobby Sox“.
„‘BOBBY SOX ist einer meiner Lieblingssongs auf dem Album“, kommentiert Billie Joe Armstrong. „Es ist der 90er-Song, den wir nie geschrieben haben. Als ich damit anfing, sollte es eigentlich ein Song für meine Frau werden. Im Arbeitsprozess kam mir dann aber der Impuls, die Zeilen ‚Do you wanna be girlfriend?’ zu ergänzen um ‚Do you wanna be my boyfriend?‘. So wurde daraus eine Art universelle Hymne.“
Das Album macht Tempo und atmet den Esprit der Anfangsjahre. Damit werden die Fans sehr gut leben können. Fürs Radio könnte eine Ballade wie „Goodnight Adeline“ funktionieren, aber da werden die Jungs um Billie Joe vermutlich keine Chance haben. Im Airplay liegen die alten Gassenhauer vorn. Schade drum.
Dass es auch mal hart und knackig zugehen kann zeigt „Living in the ’20s“. So funktioniert die Mischung aus Punk und Alternative Rock endlich wieder und man kann den experimentellen Vorgänger vergessen, der für Fans der Band recht gewöhnungsbedürftig war. GREEN DAY sind zurück und zeigen alte Qualitäten. Gut so!