Eine Nostalgiereise in die Glanzzeiten von Funk und Disco

Das fünfte Album der Eurodance-Band CASCADA wurde im Vorfeld als Konzeptalbum beworben, was mich zunächst etwas skeptisch werden ließ. Doch das Ergebnis namens „Studio 24“ hat mich doch eines besseren belehrt. Die Zusammenstellung erzählt zwar keine durchlaufende Geschichte, doch sie kann in ihrer Idee durchaus als Hommage an den legendären Nachtclub „Studio 54“ in Manhattan angesehen werden.

Unterstützt vom Produzenten Christian Geller liefert Sängerin Natalie Horler eine starke Zusammenstellung von Funk-, Soul- und Discosongs. Der rhythmische Start mit „Ain’t No Mountain High Enough“ ist absolut gelungen – und so geschmeidig geht es weiter. „If You Could Read My Mind“ und „Boogie Wonderland“ bitten mit elektronischem Sound zur Tanzfläche. Titel wie „Call Me“, „Ain’t Nobody“ und „Don’t Leave Me This Way“ dürfte jeder im Ohr haben und zumindest im Refrain mitsingen können.

An vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass man nicht so stark auf den Elektrosound setzt. Nathalies Stimme ist es durchaus wert, auch mal ohne synthetische Klänge gehört zu werden. Die Vocals von „Disco Inferno“ und „I’m Every Woman“ sind perfekte Beispiele für ihr kräftiges Organ.

„Relight My Fire“, „You Keep Me Hanging On“ und „Blame It On The Boogie“ sollten auch den letzten Banausen zum Mitswingen anregen. Natalie Horler beschreibt die Idee als pure Leidenschaft: „Was ich an der Ära des Studio 54 schon immer geliebt habe, ist das Sagenumwobene und der Schrei nach Freiheit und Selbstentfaltung. Du konntest damals auch nackt in den Club reinspazieren oder auf einem weißen Pferd hineinreiten. Da hat keiner mit der Wimper gezuckt. Sowas liebe ich einfach.“

Neben den interpretierten Klassikern gibt es auch einige Eigengewächse: „Murder“ und „Playing For Keeps“ sind allerdings ebenso wie der Titelsong „Studio 24“ recht belanglose Synthesizer-Stücke. Alles in allem funktioniert das Album aber als konzeptionell angelegte Nostalgiereise in die Glanzzeiten von Funk und Disco.