Von der Disney-Prinzessin zur Rock-Queen

Acht Alben in 14 Karriere-Jahren, wovon sich alle in den US-amerikanischen Top Ten platzierten. Demi Lovato hat eine faszinierende Biografie, die sich bisweilen wie ein Disney-Märchen anfühlt, aber auch einige Schattenseiten zu bieten hat. Demi wurde vor dreißig Jahren in Albuquerque geboren, lebte dann in Dallas und wurde nach eigener Aussage in der Schule wegen ihres Körpergewichts gemobbt. Trotzdem machte sie ihren Weg über diverse Kinderserien bis zur erfolgreichen Schauspielerin und Sängerin. Der Disney-Film „Camp Rock“ war ihr großer Durchbruch. Doch neben den Aktivitäten beim Disney Chanel und später bei „X-Factor“ hat sie nie ihren musikalischen Output vernachlässigt. Und dem setzt sie jetzt eine ganz neue Facette drauf.

Mit ihrem achten Album hat Demi endlich die Möglichkeit gefunden, all ihre Aggressionen rauszulassen und in ein Gewand aus Ironie und Sarkasmas zu packen. Schon der Titel „Holy Fvck“ sagt einiges aus. Und so hart wie der Titel ist trotz aller Pop-Attitüde auch das ganze Album. Wie Katy Perry, Avril Lavigne oder Miley Cyrus zu ihren besten Zeiten röhrt sich Demi durch die Songs und liefert eine energische Performance ab, die manchmal gar in Richtung Punk tendiert. Man höre sich nur das geniale „Skin Of My Teeth“ an.

In 16 Tracks liefert das Album eine Retrospektive auf verschiedene Erfahrungen aus Lovatos Leben. Alles mit viel Gitarrenpower und ohne nervige Balladen, die nur den Flow durchbrochen hätten. Titel wie „Substance“ und „29“ zeigen, dass Demi in den Tracks keine Tabuthemen kennt. Die Songs kommen unter anderem mit Features von Yungblud, Royal & The Serpent sowie Dead Sara und stellen Demis unvergleichliches Talent unter Beweis. Dabei zeigt sie schon beim Opener und Titelsong, wie sie stimmlich zu den harten Gitarrenriffs bestehen kann.

45 fantastische Albumminuten lang geht es ohne Verschnaufen in die Vollen. Die Disney-Jahre sind unweigerlich vorbei. Demi haut uns ihre Inspiration und ihre Ideen kräftig um die Ohren und liefert das beste Album ihrer Karriere ab. Keine Single-Hits, die ihre Musik radiotauglich machen, sondern ein durch und durch gewaltiges Album, das man auf jeden Fall komplett und ohne Unterbrechung hören sollte.

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