Eliza Shaddad – „The Battersea Sessions“ im Stream
Eliza Shaddad präsentiert ab sofort den letzten Teil der Battersea Sessions, aufgenommen mit einer zehnköpfigen Band im Battersea Arts Centre, London.
Eliza Shaddad hat in sieben Ländern gelebt, Jazz und Philosophie studiert, in der Band Clean Bandit gespielt sowie zwei EPs und ein Soloalbum veröffentlicht. Ein reiches, vielseitig inspiriertes Leben – das nun pandemiebedingt für die Produktion ihres neuen Albums komprimiert werden musste.
Zwölf Monate lang verengte sich die Welt von Eliza Shaddad und ihrem Ehemann und Produzenten BJ Jackson auf das eigene Bedroom-Studio im britischen Cornwall, wo nun zunächst aus der Not eine Tugend erwuchs – und dann aus dieser Tugend ein künstlerischer Möglichkeitsraum, in dem jegliche Trennung zwischen sonstigem Leben und Kunst von vorneherein zum Scheitern verurteilt war.
„Es war wirklich sehr intensiv“, sagt Shaddad, „ein ziemliches Auf und Ab der Gefühle. Ein ganzes Jahr lang rund um die Uhr immer zusammen zu sein, war zwar großartig, weil wir einander bedingungslos vertrauen und alle Zeit der Welt hatten, Dinge auszuprobieren. Aber gefühlsmäßig war es nicht immer leicht.“
Davon kündet der Titelsong, gleichzeitig das zentrale Stück des Albums, wenn Eliza Shaddad singt: „I can’t be the woman you want right now / Yeah it takes all I have just to be a little kind / And I don’t think I will be like this for long, but I just need a while.“
„Das ist ein Song über uns beide inmitten des Lockdowns“, sagt Eliza. „Es geht aber auch um die Frage, was für eine Frau ich sein will. Eigentlich stelle ich mir diese Frage mit jedem einzelnen Song. Unabhängige Musikerin zu sein und so hart auf allen Ebenen dafür zu arbeiten, dass die Dinge funktionieren, kann wahnsinnig kraftraubend sein.“
Es geht also nicht zuletzt um gesellschaftliche Erwartungshaltungen an Frauen und darum, das eigene Idealbild mit der Realität zu versöhnen. Ein Ringen, für das Eliza Shaddad auf „The Woman You Want“ eine kongeniale musikalische Entsprechung gefunden hat. Immer wieder brechen diese Stücke in unerwartetes Terrain aus, erobern sich neue Räume, eröffnen aus einem steten Fluss heraus neue Perspektiven.