Subway to Sally: Alles was das Herz will
Subway to Sally sind eine megastarke Liveband – und sie haben ein fantastisches Publikum. Das wird schon deutlich, wenn man den Anfang des Livealbums „Alles was das Herz will“ hört. Allein die Sprechchöre aus dem Publikum noch vor Konzertbeginn verursachen Gänsehaut.
Lange Jahre war es ruhig um die Folkrock-/ Folkmetalband aus Potsdam. Und nach dem furiosen neuen Album „HEY“ ist die Liveumsetzung eine Rückkehr zu den Wurzeln. Immerhin hat man 1993 im Eigenvertrieb begonnen und das Debüt komplett live eingespielt. Danach gab es Konzertalben in regelmäßigen Abständen.
Mit zehn Terminen war die Tour 2019 relativ kurz und größtenteils ausverkauft. Die Band glänzte mit ihren Livequalitäten – und wer nicht dabei sein konnte, bekommt jetzt einen knapp zweistündigen Mitschnitt auf zwei Silberlingen.
Fronter Eric Fish ist gut in Form. Es gibt das breite Spektrum aus Folk, ruhigen Balladen und dem Metalbrett, für das die Fans ihre Band lieben. Seit dem letzten Album neu dabei ist die starke Violinistin Ally Storch, die ihr Können auf dem Solostück „Shreddelicious“ und in Songs wie „Für immer“ unter Beweis stellt.
Das aktuelle Werk wird vor allem in der ersten Konzerthälfte entsprechend gewürdigt. Die Songs spiegeln den Zustand unserer ins Wanken geratenen Welt zwischen Konsumterror und Fanatismus wider („Messias“). “Island” widmet sich der nordischen Sagenwelt, “Imperator Rex Graecorum” vertont einen lateinischen Text aus der Zeit mittelalterlicher Kreuzzüge. “Königin der Käfer” erzählt eine wortgewaltige Schauergeschichte.
Das Triple aus dem Titelsong und den aktuellen Stücken „Aufgewacht“ / „Ausgeträumt“ wirkt sehr gut mit seinen wilden Riffs. Doch auch Fanlieblinge wie das harte „Henkersbraut“, „Sieben“ und „Tanz auf dem Vulkan“ kommen nicht zu kurz. Fast hatte man schon vergessen, dass Subway to Sally einst die Speerspitze des Mittelalter-Rock und Folk-Metal bildeten. Doch sie sind wieder da und geben mit diesem Rundumschlag eine gute Standortbestimmung.
SVBWAY TO SALLY – „Hey Tour 20“ (neu Daten nach Tourverschiebung)
- 28.08.2020 Vacha – Vachwerk
- 02.09.2020 Wiesbaden – Schlachthof
- 03.09.2020 Krefeld – Kufa
- 28.10.2020 Wilhelmshaven – Pumpwerk
- 29.10.2020 Jena – F-Haus
- 30.10.2020 Goslar – Miners Rock
- 31.10.2020 Magdeburg – Factory
- 01.11.2020 Rostock – MAU Club
- 11.11.2020 A-Wien – Simm City
- 13.11.2020 Karlsruhe – Substage
- 14.11.2020 Memmingen – Kaminwerk
- 19.11.2020 Uelzen – Jabelmannhalle
- 20.11.2020 Andernach – Juz Live Club