The Morricone Duel – ein Livekonzert voller spannender Erinnerungen
Die Zusammenstellung dieses orchestralen Livekonzerts ist so ungewöhnlich wie beeindruckend: Der Wilde Westen trifft auf den beseelten Klang Italiens. Furchtlose New Yorker Gangster treffen auf Cowboys aus der staubigen Prärie. Der Pate trifft auf Taxi Driver. Die Magie des Kinos trifft auf den vollen Klang eines erstklassigen Sinfonieorchesters.
Diese exklusive Livekonzert-Produktion mit dem Danish National Symphony Orchestra, unterstützt vom hervorragenden Danish National Concert Choir und einigen Solisten, präsentiert eine einzigartige Auswahl von Filmklassikern – von Sergio Leones legendären Spaghetti-Western über die modernen Mafia-Meisterwerke von Francis Ford Coppola bis hin zu den Kultfilmen von Quentin Tarantino.
Während des Hörens wird man sich mal wieder bewusst, wie eng Musik und Film miteinander verknüpft sind. Die Töne erzeugen die Bilder im Kopf – man nehme nur die Melodien von „A Fistful of Dollars“, „Once upon a time in the West“ und „The Good, The Bad and The Ugly“. Hier spielen sich die atmosphärischen und dramatischen Szenen ebenso im Kopfkino ab wie beim modernen Klassiker „Bang Bang – My Baby shot me down“ aus Tarantinos „Kill Bill“. Hier macht die Solistin Tuva Semmingsen einen klasse Job.
Der Sound zu „Taxi Driver“ mogelt sich irgendwie zwischen die Westernklänge und schafft einen faszinierenden Übergang zu dem kurzen Auszug aus „The Untouchables“. Die Fixierung auf Morricone ist vielleicht etwas ungerecht, da auch die Komponistenlegenden Nino Rota, Sonny Bono und Bernard Herrmann vertreten sind, aber das sei mal dem dramatischen Konzept des Duells geschuldet.
Die Arrangements sind stark ausgearbeitet und der Konzert-Soundtrack weiß absolut zu überzeugen. Für Fans guter Filmmusik und hervorragender Orchestermusik ist diese CD ein Muss. Die Review kommt etwas spät – aber ich bin erst durch die 2020er Neuauflage der CD auf das Album aufmerksam geworden. 75 Minuten Musik vom Feinsten!