Joel Brandenstein: „Frei“ – vertonte Tagebucheinträge mit viel Gefühl
Seine Lieder sind vertonte Tagebucheinträge, mit denen Joel Brandenstein sein Publikum tief berührt und alle Fans einlädt, an seinem Leben teilzuhaben. Mit seiner unverwechselbaren Stimme und einem einzigartigen Gespür für sofort unter die Haut gehende Songs zählt der aus Ratingen stammende Sänger und Musiker zu den aufregendsten Vertretern einer neuen Generation deutschsprachiger Pop-Künstler. Nachdem der 36-Jährige bereits mit seinem 2017 erschienenen Debütalbum „Emotionen“ direkt auf Platz 1 der Longplay-Charts schoss, schlägt Joel Brandenstein nun mit seinem Zweitwerk „Frei“ das nächste Kapitel in seiner Geschichte auf.
Joel Brandensteins musikalische Leidenschaft begann bereits im Alter von sieben Jahren mit den ersten Stunden am Klavier. Und bis heute komponiert der charismatische Mitdreißiger einen Großteil seiner Stücke am Piano. Seine Karriere begann 2011 als mikrophysikalischer YouTuber – und schon bald füllte er als Headliner die großen Hallen.
Schon mit der im letzten Dezember erschienenen Vorabsingle, dem gleichnamigen Album-Titeltrack deuteten sich einige Veränderungen an, die sich nun auf Joel Brandensteins zweitem Werk fortsetzen: „Frei“ ist Brandensteins ganz persönlicher Neustart nach einer schweren Lebensphase. „Ich bin im Grunde ein Einzelgänger, der sich alles, was er bisher erreicht hat, selbst aufbauen musste“, erklärt der Musiker die Hintergründe seines Albumtitels. „Ich habe schon früh gemerkt, dass nichts passiert, wenn man es nicht selbst in die Hand nimmt. Ich habe damals in einem kleinen Kellerstudio angefangen und mich Stück für Stück da hin gearbeitet, wo ich heute bin. Nach der Veröffentlichung meines ersten Albums habe ich eine Menge unterschiedlicher Erfahrungen gemacht. Gute genauso, wie auch schlechte. Ich wurde ein wenig ins kalte Wasser geworfen und musste mich in diesem Musikgeschäft erst einmal zurecht finden. Stück für Stück habe ich meine Freiheit wiedergewonnen; das neue Album ist das Ergebnis dieser Erfahrungen. Heute setze ich meine Visionen um – und das in aller Konsequenz!“
Und so erscheint „Frei“ auf Joel Brandensteins eigens gegründetem Indie-Label Freie Musik. Für die Aufnahmen zu seinem neuen Album hat der Sänger einen mehrtätigen Roadtrip mit dem Wohnwagen nach Bukarest unternommen, wo er mit einem 12-köpfigen Klassikorchester gearbeitet hat, das den Songs eine besondere emotionale Tiefe verleiht. Hinzu kommen Features bekannter Freunde wie Vanessa Mai und Moses Pelham.
Da gibt es die kraftvoll-mitreißende erste Single „Dein Applaus“, die Joel Brandenstein allen Helden des Alltags gewidmet hat. Menschen, die tagtäglich im Berufsleben und auch privat funktionieren müssen und die oftmals keine angemessene Würdigung ihrer Leistungen erfahren. „Zurück nach Hause“ handelt von Freunden und der Familie – den Menschen, auf die man sich immer verlassen kann. „Aussichtslos“ ist ein bittersüßer Lovesong und „Blauer Fleck“ erzählt von den negativen Erfahrungen im Leben. „Größte Stadt der Welt“ funktioniert als ganz besondere Hymne, nämlich eine Liebeserklärung nicht etwa an Tokio sondern an das Ruhrgebiet.
Stark finde ich vor allem die Pianomelodien in „Frei“, „Zurück nach Hause“ und „Der Himmel reißt auf“. Auch die orchestralen Arrangements („Blauer Fleck“, „Für immer jung“) sind sehr gelungen – und manchmal reicht einfach die akustische Gitarre wie bei „Es tut mir leid“. Das zweite Werk des Sängers aus dem Ruhrpott ist absolut gefühlvoll und so passt er gut in die Riege der aktuellen Deutschpoeten.