„Macon“ liegt in „Georgia“
Das Cover des neuen Albums von Countrystar Jason Aldean sagt schon aus, dass es sich quasi um den Zwilling der letztjährigen Platte handelt. Während „Macon“ den Künstler in warmen Rottönen zur Geltung brachte, liefert „Georgia“ das gleiche Foto in gepflegtem Blau. Zudem ist die 150.000-Einwohner-Stadt Macon die Geburtsstadt des Sängers und liegt im US-Bundesstaat Georgia. Der Vinyl-Release des Albums heißt dann übrigens „Macon, Georgia“ und erscheint in grüner Farbe, aber das nur nebenbei.
Aldeans Countryrock kommt mit sehr poppiger Attitüde daher. Der Opener „Whiskey Me Away“ ist eine melancholische Gitarrenballade, gefolgt von dem verspielten „Trouble With A Heartbreak“, das sehr charismatisch eingesungen wird. Der Begriff von Heimat spielt eine große Rolle auf diesem Album, wie das hymnische „The State I’m In“ zeigt. So bieten beide Teile eine gelungene Form von Vergangenheitsbewältigung.
Auch „Midnight And Missin‘ You“ kommt mit starken, energischen Vocals um die Ecke. „Ain’t Enough Cowboy“ bietet ein elektronisches Gerüst auf und spielt gar mit Autotune, was man Jason aber nicht übel nimmt. Man kennt ja seine wirklichen Vocals gut genug, die dann im epischen „God Made Airplanes“ wieder voll zur Geltung kommen.
„My Weakness“, „Holy Water“ und „Rock And Roll Cowboy“ sind solide Gitarrensongs in der gewohnt modernen Ausrichtung. Das abschließende „Your Mama“ ist dann der erste astreine Countrysong, der quasi die beiden Alben miteinander verknüpft und den Sänger musikalisch zu den Wurzeln zurückführt. Ein großartiger Schlusspunkt!
Um das Album zu füllen, folgen dann noch einige Liveversionen von Aldean-Klassikern. Auch hier zeigen sich wieder die große Klasse und vor allem die rockige Seite des Musikers, der in den USA locker die Stadien füllt. Man sollte ihm ein Ohr gönnen, auch wenn man eigentlich nicht auf Lagerfeuerromantik steht.