Das dritte Album des Country-Superstars
Mit melancholischen Countryfolk startet der Countrystar aus North Carolina in sein drittes Album. Luke Combs gehört zu den modernen Vertretern der Countrymusik, die diese doch etwas angestaubte Musikrichtung in die Gegenwart retten. Und ein Song wie „Doin‘ This“ zeigt, warum er genau der Richtige dafür ist. Filigrane Arrangements mit Steel Guitar und ausgiebigen Solo-Einlagen. Dazu eine raue und authentische Stimme, die voll Energie daherkommt.
Luke hat schon als Kind gesungen, veröffentlichte auf dem Weg zur Profikarriere zunächst zwei EPs und stieg dann mit seinem Debüt „This One’s for You“ im Jahr 2017 postwendend auf Nummer 1 der Countrycharts ein. Das konnte er zwei Jahre später mit „What You See Is What You Get“ wiederholen (HIER unsre Review). Wie schrieben wir damals? Alles in allem liefert das Album vor allem erdige und bisweilen emotionale Countryrocktitel. Zum Teil sind die Songs sehr rau und fast immer absolut authentisch in ihrer Aussage. Und das stimmt auch für Album Nummer 3, das teilweise noch eine Spur rockiger ausfällt.
Auf den Entstehungsprozess zurückblickend, sagt Combs: „Ich habe jetzt – mit einigen Unterbrechungen – zweieinhalb Jahre lang an diesem Album gearbeitet. Durch Corona war es irgendwie eine sehr verrückte Zeit – vor allem auch in Bezug auf unser Tourleben während des letzten Jahres. Das hat mich unter anderem auch dazu gezwungen, die Veröffentlichung dieses Album für einen Moment hinauszuzögern, aber ich freue mich wirklich unglaublich, dass es jetzt endlich herauskommt. Die Zusammenarbeit mit Chip Matthews und Jonathan Singleton als Produzenten war großartig, und ich denke, dass die Fans diese Songs lieben werden. Ich bin sehr gespannt, was sie davon halten.“
Sehr eingängig kommt das famose Duett mit Miranda Lambert „Outrunnin‘ Your Memory“ aus den Boxen. Combs macht nicht den Fehler, in Pop- und Dancebeat-Gefilden zu wildern. Er liefert ein bodenständiges Album und zeigt sich als Purist, was die Countrymusik angeht. Er singt von Liebe und verlorenen Beziehungen, zeigt aber mit „Used to Wish I Was“ auch eine sehr introspektive Seite. Dabei geht es um seine Träume, die nicht in Erfüllung gegangen sind.
Mit dem charakteristischen, gitarrenlastigen Sound wandelt Luke Combs gekonnt zwischen Nostalgie und optimistischem Aufbruch und macht damit Fans beseelter Countrymusik vermutlich sehr glücklich.