Der Gang durch „Wakemans Galerie“ beflügelt die Fantasie

Im Output seiner keyboardlastigen Soloalben habe ich irgendwann die Übersicht und das Interesse an Rick Wakeman verloren – bis ich sein Vorgängeralbum „Red Planet“ zu Ohren bekam, das mich positiv überraschte mit seiner Vielschichtigkeit. So war ich wieder auf sein neuestes Werk gespannt.

„A Gallery of the Imagination“ ist, wie so oft bei Wakeman, ein Konzeptalbum. Interessant ist das dahinterstehende Konzept. Wakeman macht ein Bild zur Musik, welche den Hörer umspült, während er seine Vorstellungskraft einsetzt. Hier werden die Instrumente für die Musik, was für Maler die Farbe ist. Wakeman kreiert klangliche Gemälde, die zum Verweilen und Träumen einladen.

Gewohnt instrumental steigt das Album mit „Hidden Depths“ ein. Nach dem Klavier-Intro erklingt ein zartes Gitarrenriff, dann übernimmt Wakeman die Führung an den Tasten. Dann folgt eines von mehreren Titeln mit Text, gesungen von einer Frau namens Hayley Sanderson, deren Stimme mir irgendwie bekannt vorkommt, obwohl mir der Name nichts sagt. Mit dem hohen Gesangsanteil habe ich nicht gerechnet, denn da das Album zusammen mit dem „English Rock Ensemble“ aufgenommen wurde, vermutete ich eher ein orchestrales Album. Dennoch sind die klassischen Wurzeln unverkennbar neben den vielen klaren Prog-Einflüssen. Das wird vor allem deutlich bei seinen beiden Solo-Piano-Nummern.

Das komplette Album klingt entspannt und unbeschwert. Der Gang durch „Wakemans Galerie“ beflügelt die Fantasie. „A Gallery of the Imagination“ ist Musik zum Anfassen. Anspieltipps: The Man in the Moon, My Moonlight Dream, Cuban Carnival, A Day spent on the Pier und The Eyes of a Child. Das Album besteht aus 12 Titeln mit einer Spielzeit von 54 Minuten.