„Himmelfahrt“ diesmal schon vor Ostern

Dreißig Jahre und 14 Alben umfasst die Erfolgsgeschichte der Band aus Potsdam. Seit zwanzig Jahren war man mit jedem Studiowerk in den deutschen Top 10 vertreten – und das sollte Subway to Sally auch mit „Himmelfahrt“ gelingen, denn damit liefern sie wieder ein musikalisches Werk höchster Qualität ab. Große Arrangements, tiefgründige Texte und eine Mischung mitreißender sowie zurückhaltender Melodien sind seit jeher ihr Markenzeichen.

Das neue Album markiert einen Wendepunkt in der Bandgeschichte. Dazu erklären die Musiker: „Himmelfahrt ist Ende und Neuanfang zugleich. Die Arbeiten an den Songs begannen lange vor Corona, kurz nach der Veröffentlichung des letzten Albums ‚Hey!‘. Dieses Album thematisierte eine kaputte Welt, den destruktiven Umgang der Menschen mit Ihresgleichen und der Umwelt, in der sie leben. Als dann Corona die Welt mit einer Pandemie überzog, wirkte vieles auf dem Album prophetisch und bedrückend. Das gesamte bis dahin entstandene Material musste auf den Prüfstand und wurde als unzeitgemäß entsorgt. SUBWAY TO SALLY setzten sich schon immer lustvoll mit den dunklen Seiten der menschlichen Seele auseinander. Über die Jahre wurde viel Blut vergossen und aus Liebe gemordet.

Aber die Lust am Untergang ist eine Attitüde, die gut funktioniert, wenn ein vollgetankter Helikopter auf dem Dach wartet, der uns vor der Zombieapokalypse davonträgt. Zum ersten Mal in den dreißig Jahren Bandgeschichte mussten wir uns die Frage stellen, ob es nicht an der Zeit wäre, die Hoffnung zu feiern. Hoffnung ist Treibstoff für die Zukunft, und so handeln viele Songs des neuen Albums von Aufbruch und Reise, davon dass man anderen Menschen die Hand reichen kann, um sie aus tiefster Tiefe ins Licht zu führen. Die aktuellsten Ereignisse in der Welt stellen diese Hoffnung allerdings auf eine schwere Probe. So erklärt sich der Wermutstropfen, die Verbitterung, die die Hoffnung trübt. Deshalb muss auch Gott auf dem Album zu Wort kommen, um seiner Enttäuschung über sein Werk Luft zu machen.“

Gott kommt also in der Mitte des Albums mit den Klängen eines epischen Film-Soundtracks und mit pathetischen Sätzen in „Gott spricht“ zu Wort, um den Menschen die Leviten zu lesen. Und dabei geht es streng zur Sache. Doch so bedrückend diese Textzeilen auch sind, so oft wird auch von Hoffnung und Neuanfang gesprochen.

„Himmelfahrt“ wandelt musikalisch zwischen folkigen Klängen, Mittelalterrock und Anklängen an der Neuen Deutschen Härte. Eric Fish nimmt mit sonorer Stimmen viel Raum ein, doch auch Ally an der Violine bekommt mit „Autumn“ ihren wundervollen fünfminütigen Solopart, der den Hörer mit den Ohren schlackern lässt. Das dürfte live ein absolutes Highlight darstellen.

 „Was ihr wollt“ und „Leinen los“ sind krachende Hymnen zu Beginn, die den Aufbruch markieren. Es gibt Balladen wie „So tief“ und „Lasst die Himmel fallen“ (mit fulminanter zusätzlicher Begleitung am Cello). Ein Song wie „Halt“ hingegen erinnert von stimmlicher und instrumentaler Seite stark an Rammstein. Am Ende könnte „Himmelfahrt“ damit die Fans der ersten Stunde, als die folkigen Songs dominierten, mit den neueren Fans zusammenführen, die die brachialen Klänge feiern. Live wird es ohnehin beides geben – und das ist gut so.

Fotocredit: Pedro Stoehr

SUBWAY TO SALLY sind: 

  • Eric Fish – Vocals, Flutes, Bagpipe
  • Ally Storch – Violin
  • Bodenski – Hurdy Gurdy, Acoustic Guitar, Vocals
  • Simon – Acoustic Guitars, Trumsheit, Vocals
  • Ingo Hampf – Guitar, Lute
  • Simon Michael – Drums, Percussion
  • Sugar Ray – Bass
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SUBWAY TO SALLY- Himmelfahrt Tour 23

  • 13.04.23 Oberhausen – Turbinenhalle
  • 14.04.23 Goslar – Miners Rock
  • 15.04.23 Leipzig – Anker
  • 28.04.23 Großrosseln – Hexentanz Festival
  • 29.04.23 Heidelberg – Halle02
  • 30.04.23 München – Backstage
  • 05.05.23 Köln – Essigfabrik
  • 06.05.23 Erfurt – Central
  • 10.05.23 Frankfurt – Batschkapp
  • 11.05.23 Nürnberg – Hirsch
  • 12.05.23 Osnabrück – Hyde Park
  • 13.05.23 Andernach – JUZ
  • 18.05.23 Hannover – Pavillon
  • 20.10.23 Hamburg – Markthalle
  • 21.10.23 Berlin – Huxleys