Marit Larsen präsentiert die Songs ihrer beiden EPs gemeinsam auf „Joni Was Right I/II“
Marit Larsen war fleißig in den letzten Jahren. Seit Erscheinen ihres letzen Albums „When The Morning Comes“ hat die norwegische Sänger und Songwriterin ihr eigenes Label Håndbrygg Records gegründet und zwei EPs mit jeweils fünf Songs veröffentlicht. Als „Joni Was Right I/II“ sind die beiden EPs jetzt auch auf einer CD zusammengefasst erhältlich.
Marit Larsens Stil ist immer noch unverkennbar, auch wenn ihre Arrangements inzwischen nicht mehr ganz so üppig instrumentiert und verspielt sind. Bei den neuen Songs steht eindeutig ihr Gesang im Vordergrund, meist mit einer Oberstimme von Mari Sandvær Kreken verstärkt, deren glockenheller Sopran perfekt mit Marits mädchenhafter Stimme harmoniert. Im Hintergrund sorgen dann oft Gitarre und Banjo für Folk- und Country-Feeling, manchmal reicht wie bei „Stranger Song“ aber auch ein einfaches Piano aus.
Und natürlich leben Marits Songs wie immer auch von den Geschichten, die sie erzählt. Im ersten Teil drehen sich diese hauptsächlich um Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen. So handelt das wehmütige „Morgan, I Might“ von der heimlichen Liebe zu einem Mann, der bereits vergeben ist. Das optimistische „No“ beschwört dagegen den unbedingten Willen, zu einem geliebten Menschen zu stehen, auch wenn der es einem ziemlich schwer macht. Inhaltlich nicht so leicht zu verstehen ist „Hidden Heart“, das leider auch musikalisch mit der allzu einfach gestrickten Melodie und den sehr süßlichen Harmonien nicht überzeugt.
Im zweiten Teil geht es eher um Erinnerungen an bedeutungsvolle Orte oder Zeiten im Leben. Der zauberhafte Titelsong „Joni Was Right“ erzählt von der Wundern der Kindheit und dem nicht immer einfachen Prozess der Erwachsenwerdens. Mit dem atmosphärischen „Bluebelle Mountain“ besingt Marit einen besonderen Zufluchtsort, und „Shelby Avenue“ erinnert an Erlebnisse und Gefühle der Jugendzeit. Das ruhige „Winter Never Lasts Forever“ lebt von den schwebenden Bläsern im Hintergrund und von der aufmunternden Botschaft: „Broken hearts can keep on beating“.
Marit Larsen gelingt es immer wieder, ihre Hörer zu verzaubern, und wer die norwegische Sängerin mag, wird auch diese neuen Songs lieben. Bleibt nur zu hoffen, dass sie bald mal wieder Zeit für ein paar Konzerte in Deutschland hat!