Babymetal – Metalpop aus Japan
Um die Band Babymetal zu beschreiben, muss man zunächst einmal tief Luft holen: Ein Girlie-Duo aus Teenie-Mädels, die hard rockend singen und sich dazu noch in einer Art synchronem Balztanz zu Heavy Metal Musik bewegen. Das sollte man sich nicht auf CD anhören – das muss man live oder zumindest auf YouTube gesehen haben.
Das abgedrehte Szenario, das das Metal-Lager in Lover und Hater dividiert, funktioniert aber auch auf einem Studioalbum. Da brettern Suzuka Nakamoto („Su-Metal“) und Moa Kikuchi („Moametal“), die von einer Begleitband namens Kami Band unterstützt werden, wild los und lassen bei jedem Headbanger alten Schlags die Haare flattern.
„Metal Galaxy“ ist schon das dritte Album der Band und es handelt von einer tragischen Odyssee, die den Protagonisten vom FOX GOD auferlegt wurde. Jeder Song bringt sie ihrem gewünschten Ziel näher, beginnend mit den bereits veröffentlichten Singles „Distortion“, „Starlight“, „Elevator Girl“, „Pa Pa Ya!!“, „Shanti, Shanti, Shanti“ und nun gefolgt vom kompletten Album.
Dass die Mädels in der großen weiten Metalwelt angekommen sind, kann man an den Features erkennen: Gastauftritte von Genremitgliedern der Bands Arch Enemy, Sabaton und Polyphia. In der musikalischen Gestaltung eine sehr weltmusikalische Attitüde, wobei es zwischendurch auch mal orientalisch wird, ordentlich gerappt wird oder die japanischen Wurzeln kräftig durchkommen.
Ich kann nicht anders, als Babymetal zumindest für ihr Konzept zu bewundern. Klar hat es etwas Satirisches und vor allem Comichaftes, wenn das Duo als Manga-Girls auf die Bühne tritt und gestandene Headbanger mit offenem Mund zurück lässt. Aber man sollte bedenken, dass dieser bunte, quietschige Trubel in Japan ganz normal ist und man ständig auf kuriose Zusammenstellungen trifft. Die Band im Hintergrund agiert recht ordentlich und die Mädels bringen Fun auf die Bühne. Haut rein!