Casper in der Lanxess Arena vor fast 20.000 Leuten
Schon vor Start des Konzerts war die Spannung hoch. Dank dem kleinen Vermerk „Casper + Special Guest“ auf der Karte und einem Tweet wurde heftig spekuliert, wer denn nun für Casper die Show eröffnen darf. Cro? Die Orsons? Kraftklub? Da Casper sich nicht ausschließlich in der HipHop-Ecke aufhält und auch schon die großartigen Portugal, The Man als Support mitgenommen hat… wer? wer?! wer?!!
Überpünklich, noch vor dem offiziellen Konzertbeginn, traten dann KIZ auf die Bühne. Die Menge war nur so halb begeistert. KIZ polarisieren, auch hier. Die gute Nachricht: Wir sind nicht die ältesten auf dem Konzert. Auch wenn jeder, der morgen früh nicht zur Schule muss, den Altersdurchschnitt in die Höhe treibt.
Als Casper die Bühne betritt, ist die Halle nicht voll ausverkauft, aber gut gefüllt. Mit den ersten Songs macht er gleich klar, in welchem Tempo er sich den Abend vorstellt: Im Ascheregen und Alles endet. Die Leute tanzen und springen so wild, dass ich mir fast Sorgen um die Tribüne mache. Immer wieder macht er Pause zwischen den Stücken, um ein bisschen zu erzählen und von seinem eigenen Getanze und Gehüpfe durchzuatmen. Vom Gloria im letzten Jahr schwärmt er noch ein bisschen – der Sprung von 800 Menschen zu jetzt fast 20.000 ist ja auch enorm. Was auffällt – die Menge ist äußerst textlicher und singt wirklich alles mit. Bei so vielen Menschen ist das schon beeindruckend. Überhaupt ist Casper oft überwältigt von der Anzahl der Leute, die ihm da zuhören. Und als er „Lux Lisbon“ beendet (auf der Platte mit Editors Sänger Tom Smith), eines der persönlichsten und emotionalsten Stücke des aktuellen Albums, hat er Pipi in den Augen.
Am Ende, nach fast zwei Stunden mit einer langen Zugabe, lässt er uns zu „Jambalaya“ noch einmal ausflippen und bedankt sich danach ordentlich für den tollen Abend. Während wir die Halle verlassen, stimmen einige vereinzelt noch mal den „oh-e-oh“- Chor von „Hinterland“ an. Das ist schön. So sollten Abende enden.