Luke Evans: Debütalbum „At Last“ des Hollywood Schauspielers

Schauspieler, die plötzlich zu Sängern mutieren. Das kann gut gehen, muss aber nicht. Luke Evans, bekannt aus „The Fast & The Furious“, „The Girl On The Train“, „Der Hobbit“ und „Die drei Musketiere“, hatte schon immer eine starke Stimme. Mit 16 Jahren brach er die Schule ab und ging nach Cardiff, um dort bei einer der bekanntesten Gesangslehrerinnen der walisischen Hauptstadt Unterricht zu nehmen. Nachdem er bei der London Studio Centre Theatre School ein Stipendium erhalten und sein Studium im Jahr 2000 abgeschlossen hatte, widmete er sich seiner Schauspielkarriere. Er trat in zahlreichen Londoner East-End-Produktionen wie „Rent“, „Miss Saigon“ und „Piaf“ auf, bevor er seinen Kino-Durchbruch im Remake von „Kampf der Titanen“ (2010) feierte.

Für sein Debütalbum geht er auf Nummer sicher. Das Album beinhaltet eine vielseitige Mischung zwölf klassischer und moderner Songs, die seine einzigartige Stimme eindrucksvoll hervorheben. Die erste Single ist eine orchestrale Interpretation des Pat Benatar-Rockklassikers „Love Is A Battlefield“. Dabei ist es nicht einfach, ein Stück neu zu interpretieren, das jeder schon im Schlaf mitträllern kann. Luke schafft es, dem Song mit seiner sanften und doch kraftvollen Stimme ein Stück Eigenständigkeit mitzugeben.

Für „With Or Without You“ von U2 fährt er einen orchestralen Sound auf. Das klingt zu Beginn schmalzig, führt aber zu einer schlussendlich sehr energischen Interpretation, die viel besser ist, als ich befürchtet hatte. Songs wie Maria McKees 90er-Jahre-Powerballade „Show Me Heaven“, Chers „If I Could Turn Back Time“, Etta James Jazzstandard „At Last“ sowie Roberta Flacks „First Time I Ever Saw Your Face“ ergänzen die Tracklist.

„Das Album ist eine Neuauflage bekannter Songs“, erklärt Evans. „Wir suchten nach solchen, die wir auf das Wesentliche reduzieren und dann neue Arrangements hinzufügen konnten. Wir wollten eine Pop-Hymne oder Powerballade aus den 80er Jahren in etwas Akustisches und Intimes verwandeln, aber dennoch die Essenz des Originals bewahren.“

Der letzte Song ist „Bring Him Home“ aus dem Musical „Les Miserables“. Und hier wird nochmal deutlich, dass das Album auch hätte ganz anders klingen können. Luke Evans hat eine fantastische Musical-Stimme, doch er lässt dies über die CD-Länge keineswegs raushängen. Stattdessen zeigt er Vielfalt und Ideenreichtum. Selbst Titel, die man nur aus weiblichem Mund kennt, veredelt er gekonnt. Bleibt abzuwarten, ob dies auch mit eigenen Stücken gelingt, falls er dieses Wagnis eingehen mag.

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