Anna Loos: Ein „Werkzeugkasten“ voller Geschichten und Gefühle
Mit „Werkzeugkasten“ ist mir (etwas verspätet) das aktuelle Album von Anna Loos ins Haus geflattert, das schon vor drei Monaten erschienen ist. Die CD – komponiert, getextet und eingespielt mit alten und neuen Freunden aus der Musikwelt – erzählt von Anna. Von ihrem Leben, ihrer Leidenschaft, ihren Träumen und ihrer Phantasie. Sie will ihre Geschichten erzählen, die leicht zu denen derer werden, die sie hören. „Manche schreiben Bücher, ich schreibe Songs“, sagt sie dazu.
Bekannt geworden als Sängerin ist die Schauspielerin Anna Loos mit der Band Silly, wo sie in die großen Fußstapfen von Tamara Danz trat und diese mit der Zeit doch recht gut ausfüllen konnte. Aus welchen Gründen die Zusammenarbeit beendet wurde, ist eigentlich unwichtig. Anna zumindest macht weiter Musik und beschert uns mit ihrem ersten Soloalbum ein äußerst emotionales Werk. Da hören wir eine Liebeserklärung an ihren Gefährten Jan Josef Liefers und einen Abschiedssong an einen alten Freund („Was ich dir noch sagen wollte“).
Deutschpop mit einigen rockigen Passagen. Da führt Anna den Weg, den sie mit Silly beschritten hat, ordentlich fort. Als Songwriterin ist sie gewachsen und berichtet unverblümt aus ihrem Leben. Manchmal mit ungewöhnlichen Texten, wie bei „Paris“ und „Kaputt“, dann wieder sehr authentisch, wenn sie auf „Hier“ eine eigensinnige Geschichte vom Heimkommen und Ankommen erzählt.
Groß sind auch die Videos, die Anna für „Startschuss“ und „Werkzeugkasten“ aufgenommen hat. Man merkt, dass ihre Wurzeln im Filmgeschäft liegen. Trotzdem ist es schön, dass ihre ausdrucksstarke Stimme uns nicht nur als Schauspielerin sondern auch als Sängerin erhalten bleibt. „Werkzeugkasten“ ist ein guter Start für eine Solokarriere.