Chrissie Hynde springt im zweiten Soloalbum auf den Jazz-Zug

Bereits im Jahr 2014 hatte die Pretenders-Sängerin Chrissie Hynde mit „Stockholm“ ein Soloalbum veröffentlicht. Das nächste Werk „Alone“ erschien dann wieder als Pretenders-Album, während sie jetzt für „Valve Bone Woe“ wieder den Solonamen verwendet. Das hin und her mag vor allem durch die stilistischen Wechsel begründet sein. Der Sound von „Alone“ kam dem der frühen Pretenders erstaunlich nahe. Für „Valve Bone Woe“ geht sie hingegen ganz andere Wege.

Woher der ungewöhnliche Titel stammt, lassen wir die Sängerin selbst berichten: Vor ein paar Jahren las ich einen Nachruf auf den Posaunisten Bob Brookmeyer in der Zeitung. Ich schickte meinem Jazz-Saxophon spielenden Bruder Terry eine Mail mit den Worten „R.I.P. Bob Brookmeyer“. Als Mann weniger Worte antwortete er mit „Valve Bone Woe“, einer Art Haiku im Beatnik-Prosa-Style. Ich fand sofort, dass es der perfekte Titel für das Album war, an dem ich gerade mit meinem Producer Marius de Vries arbeitete. Nachdem wir den Song „I Wish You Love“ für den „Eye Of The Beholder“-Soundtrack aufgenommen hatten, kam in mir der Wunsch auf, mich weiter in diesem Genre zu bewegen. Also entwickelten wir die Idee zu dem, was wir unser Jazz/ Dub-Album nennen – die Platte, die nun unter dem Titel „Valve Bone Woe“ vorliegt.

„Valve Bone Woe“ enthält 14 Tracks aus der Feder einer hochkarätigen Songwriter-Riege, darunter Brian Wilson, Frank Sinatra, Hoagy Carmichael, Charlie Mingus, John Coltrane, Nick Drake, Ray Davies sowie Rogers & Hammerstein. Es sind zeitlose Jazz-Stücke, die auch nach Jahrzehnten noch kreativ und innovativ wirken. Chrissies Vocals passen perfekt zu dieser Musik. Ihre Stimme hat nicht an Anziehungskraft verloren hat, auch wenn die Sängerin inzwischen das Rentenalter tangiert. Wahre Fans werden der musikalischen Ikone ohnehin auf jedem Weg folgen – auch mitten hinein in die Welt des Jazz.

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