Wie man Trost in der Musik findet
Das Debütalbum von TYRA hat mit knapp 22 Minuten Länge eher EP-Charakter, aber sei’s drum. Heute muss man ohnehin schon froh sein, wenn es überhaupt noch Albumformate gibt statt einer endlosen Aneinanderreihung von Singles.
Die 26-jährige Singer-Songwriterin aus Luxemburg hat nämlich sechs Jahre lang genau das gemacht: eine Single nach der anderen veröffentlicht. Nun präsentiert sie uns eine Sammlung von Songs, die alle zu einem bestimmten Lebensabschnitt der Sängerin gehören. Die Tracks zeigen uns eine Bandbreite an Emotionen, die durch eine Beziehung inspiriert wurden, welche sich als giftiges und toxisches Schlachtfeld entpuppte.
Musikalisch gibt es einige gut produzierte und tanzbare Songs mit mitreißendem Beat. TYRA hat eine starke Stimme und belebt die emotionalen Songs mit eindringlichen Vocals. Dabei fügt sie einige französischsprachige Passagen in den Flow der Stücke ein, was gut zu Luxemburg passt und auch den Songs bestens steht.
Inhaltlich bleibt TYRA durchgehend im Persönlichen. Wie sie erklärt: „Das Schreiben dieser Songs fühlte sich wie eine Therapie an – alles, was man fühlt in Worte zu fassen und langsam zu sehen, wie etwas Schönes aus so viel Schmerz entstehen kann, war sehr aufregend für mich. Es fühlte sich unglaublich befreiend an, deshalb war der Titel REDEMPTION perfekt, um einen Abschluss zu finden.“
„Redemption“ ist voll mit Gefühlen von Liebe, Hass, Verzweiflung und Trauer. TYRA sagt weiter: „Ich schrieb all diese Songs, während ich an einem sehr dunklen Ort war. Ein Punkt, an dem ich mich in meinem Leben unglaublich verloren fühlte. Das ist auch der Grund, warum ich wollte, dass das ganze Cover eine gewisse Dunkelheit und Verletzlichkeit widerspiegelt. Ich habe in den letzten Jahren eine Menge Fehler gemacht und Songs wie SOS spiegeln genau diesen Zustand wider, in dem man sich in seiner eigenen kleinen Hölle gefangen fühlt und nicht zu wissen, wie man da selbst wieder herauskommt“.
Die Singer-Songwriterin hofft, dass die Menschen Trost in den Songs finden, vor allem in einer ihrer ersten Balladen namens „House of Glass“, die weich und zerbrechlich klingt. Dieses Stück ist dann auch meine Nummer 1 auf einem soliden Debütalbum, da es eine sehr gefühlvolle Seite der Sängerin zeigt, von der man noch gerne mehr hören möchte.