Manic Street Preachers: Wer kann dem schon widerstehen?
Nachdem „Futurology“ vor vier Jahren die experimentelle Seite des Trios aus Wales mittels einer Orientierung an den 80ern zeigte, starten sie mit „Resistance Is Futile“ wieder voll hymnisch, melodisch und 90s-like durch.
Wales gilt seit jeher als Brutstätte großer Künstler und Idole. 1986 gründeten sich „Betty Blue“, eine Rockband, die nur wenige Jahre später bereits zu den ganz großen Namen der 1990er Pop-Bewegung sein sollte – 1992 hatte sich die Band bereits in Manic Street Preachers umbenannt und ihr Erstlingswerk „Generation Terrorists“ auf den Markt gebracht. Später sorgten Songs wie „Motorcycle Emptiness“ oder „If You Tolerate This Your Children Will Be Next“ für reichlich Furore.
Alben wie „This Is My Truth Tell Me Yours“ erreichten die Chartspitze in Großbritannien und auch in Deutschland konnten einige Charterfolge verzeichnet werden. Das unerklärte Verschwinden des vermutlich verstorbenen Gitarristen Richey James Edwards änderte Mitte der 1990er nichts an der steilen Erfolgskurve und der Motivation des Trios um James Dean Bradfield. Ihr größter Antriebsmotor: Vielseitigkeit!
Die neue Single „International Blue“ ist ein Fall für die Ohrwurm-Fraktion. Insgesamt wird auf „Resistance Is Futile“ viel Bombast aufgefahren. Streicher und Keyboards schaffen respektable Rockhymnen. Und zwischendurch wird es leiser mit einem Gänsehaut-Liebeslied wie „Distant Colors“. Selbst die 80er sind nicht ganz ausgeschaltet: „A Sequel Of Forgotten Wars“ und „Hold Me Like A Heaven“ bedienen auch Liebhaber dieses Jahrzehnts.
Die Manic Street Preachers haben den Stadionrock wiederentdeckt: Arme ausbreiten und Mitgrölen!