The Who veröffentlichen neue Version des Albums “WHO”

Pete Townshend sagte über das Album „WHO“, das im Jahr 2019 erschien: „Dieses Album enthält fast alle neuen Songs, die letztes Jahr geschrieben wurden, mit nur zwei Ausnahmen. Es gibt kein Thema, kein Konzept, keine Geschichte, nur eine Reihe von Songs, die ich (und mein Bruder Simon) geschrieben haben, um Roger Daltrey zu inspirieren, Herausforderungen und Spielraum für seine neu belebte Gesangsstimme. Roger und ich sind jetzt beide in gewissem Maße alte Männer, also habe ich versucht, mich von Romantik, aber auch von Nostalgie fernzuhalten, wo ich kann. Erinnerungen sind in Ordnung und einige der Songs beziehen sich auf den explosiven Zustand der Dinge von heute.“

Es ist ein durch und durch spannendes Album. Auch wenn man bedenkt, dass zwischen „Endless Wire“ und dem aktuellen Release 13 Jahre vergangen sind. Und das ist noch nichts gegenüber der davor liegenden Pause, die von 1982 bis 2006 reichte. Die lange Wartezeit hat sich aber gelohnt, denn The Who sind rockig und druckvoll. Ihre Musik ist einfach zeitlos. „WHO“ ist zwar kein Konzept-Meisterwerk. Stattdessen liefert uns die kultige Band ein mehr als solides Album mit ihrer deutlichen Handschrift. Und das ohne den Anschein, dass den „alten Herren“ einfach mal langweilig geworden ist. Im Gegenteil.

Roger Daltrey und Pete haben den Laden auch im hohen Alter noch im Griff und es ist ein Genuss, ihnen zuzuhören. Eine Besonderheit bei der neuen Veröffentlichung ist zunächst die aktualisierte Version von „Beads On One String“, die von Pete Townshend neu abgemischt wurde.

Auf der Bonus-CD gibt es sieben akustische Tracks von den einzigen Live-Shows der Band im Jahr 2020. Die Songs auf “WHO Deluxe & Live At Kingston” wurden in der Stadt Kingston am Valentinstag dieses Jahres aufgenommen, auf den Tag genau 50 Jahre nach der bahnbrechenden Show von The Who in Leeds, die zum berüchtigten Live-Album „Live At Leeds“ wurde. Eine sinnvolle Art, dieses Jubiläum zu feiern – wenn die Ausbeute mit sieben Songs und einem lustigen „Intro“ recht mager ausgefallen ist.