Am Ende der Welt gibt es Kaffee und Kuchen
Es sind schon skurrile Geschichten, die Sebastian Niedlich da verfasst. Das dritte Buch des Autors aus Berlin-Spandau enthält wieder einige Geschichten, wie man sie nicht alle Tage liest. Zunächst erleben wir den Ich-Erzähler auf Achse mit dem Tod. Was sich sehr makaber anhört, sind durchaus spannende und zum Teil auch sehr berührende Geschichten über einen Protagonisten, dessen Aufgabe es ist, Menschen aus unserer Welt heraus zu holen. Und ja – auch kleine Kinder. Um so tragischer wird es, als er sich in eine Überlebende des Titanic-Schiffbruchs verliebt und deren Schicksal weiter verfolgt. Niedlich beschreibt, dass auch der Tod ein Herz hat.
Klar ist es Comedy, aber mit subtiler Note. Mir gefällt Niedlichs Schreibstil und die Anekdoten lesen sich ob ihrer Kürze ungemein flüssig. Ein Einhorn, das beim Ende der Welt eine tragische Rolle spiel? Außerirdische, die die Erde in die Luft sprengen? Gottes Meinung über den Geisteszustand der Menschen? Es sind humorvolle und zugleich philosophische Ergüsse, die der Autor seinen Lesern da zumutet.
Ursprünglich waren es drei E-Book-Bestseller, die hier für uns altmodische Leser mit der Liebe zum haptischen Genuss in ein Taschenbuch gepresst wurden. Einhorn, Gott, Tod und die Seele als Schmetterling gestalten das Cover. Die Geschichten sind tiefsinnig und witzig. Ein Buch für die leichte Lektüre zwischendurch, bei dem trotzdem einiges hängen bleibt. Wer denkt schon gern über den Tod nach? Schön zu lesen, dass auch er es nicht immer leicht hat.