Jetzt rede ich! – die 20jährige Taylor Swift
Der Hype um Taylor Swift reißt nicht ab. Aktuell tourt sie in Nordamerika und wird 2024 für insgesamt sieben Konzerte nach Deutschland kommen. Beim Ticket-Vorverkauf standen über drei Millionen Fans in der virtuellen Warteschlange, um eines der begehrten Tickets für die „The Eras Tour“ zu ergattern. Nach knapp dreißig Minuten waren die drei Shows in Gelsenkirchen ausverkauft. Auch für Hamburg und München sind reguläre Tickets bereits vergriffen.
Sie ist mal wieder die Frau der Stunde und knackt rund um den Globus einen Rekord nach dem anderen. Die US-Sängerin und Songwriterin hat mit der Neuauflage ihres Albums „Speak Now“ (Taylor’s Version) die Charts weltweit erobert und historische Rekorde gebrochen. In den USA ist es ihr zwölftes Album, das Platz #1 in den Billboard Charts erreicht und kassiert damit den Allzeit-Meilenstein von Barbra Streisand (elf Alben). Außerdem ist Taylor Swift die erste weibliche Künstlerin seit 60 Jahren, die zu Lebzeiten mit vier Alben gleichzeitig in den US-Top 10 steht.
In Deutschland hat Taylor Swift direkt Platz #2 in den Offiziellen Deutschen Album Charts erobert und steht aktuell mit neun Alben in den Top 100 („Speak Now (Taylor’s Version)“, „Midnights“, „Lover“, „1989“, „Reputation“, „Red“, „Folklore“, „Fearless“, „Evermore“). Sie ist die erste Künstlerin überhaupt, die diese Bestmarke in Deutschland erreicht hat.
Die Entscheidung, ihre frühen Alben neu einzuspielen, traf Taylor nach einem Rechtsstreit mit der ursprünglichen Plattenfirma, um die kommerzielle Verfügungsgewalt über ihre Kompositionen zurückzugewinnen. Das war schon bei „Fearless“ und „Red“ derr Fall – nun folgte „Speak Now“. Die Neufassung enthält sechs bisher unveröffentlichte Songs, die aus den Aufnahmesessions zum Album stammen und damals aus Platzgründen, nicht in der finalen Fassung zu hören waren.
Taylor sagt über den Re-Release: “I first made SPEAK NOW, completely self-written, between the ages of 18 and 20. The songs that came from this time in my life were marked by their brutal honesty, unfiltered diaristic confessions and wild wistfulness. I love this album because it tells a tale of growing up, flailing, flying and crashing … and living to speak about it. With six extra songs I’ve sprung loose from the vault, I absolutely cannot wait to celebrate Speak Now (Taylor’s Version) with you on July 7th.“
Die 13 Jahre merkt man dem Album nicht an. Swift war auch mit 20 Jahren schon eine fantastische Songwriterin und schaffte ziemlich deutlich den Sprung von der Country- zur Popmusik, den sie dann vier Jahre später mit „1989“ vollenden sollte. Über die allesamt selbst geschriebenen Songs sagte Taylor damals: „Jedes Lied stellt ein Geständnis gegenüber einer Person dar“. So geht es bei „Innocent“ um den Rapper Kanye West.
Man kann „Speak Now“ fast schon als Konzeptalbum bezeichnen, das ihren Weg von der ungestümen Jugendlichen zur jungen Erwachsenen aufzeigt. Jetzt, 13 Jahre später, hat Taylor einige Textzeilen minimal verändert, ohne allerdings inhaltlich Geschichtsklitterung zu betreiben. Laut meiner textaffinen Tochter geht es nur um den schöneren Klang. Ich will das mal ungeprüft glauben.
Die sechs neuen Songs unter dem Titel „From The Vault“ fügen sich perfekt in die Tracklist ein. Taylors reifere Stimme ist gegenüber dem Original sehr gefällig. Dieses Album hat es definitiv verdient, wieder neu aufgelegt zu werden.