Andreas Gabalier auf den Spuren von Bryan Adams

Wenn man als Volks-Rock’n’Roller die Stadien füllen will, muss man sich schon einiges einfallen lassen. Andreas Gabalier macht schon lange keine volkstümliche Musik im eigentlichen Sinne mehr. Das Album „Vergiss mein nicht“ hört sich vielmehr so an, als habe der Österreicher sich den Kanadier Bryan Adams zum Vorbild genommen und dessen Gassenhauer wie „Summer Of 69“ in die musikalische Gegenwart und den deutschsprachigen Kulturkreis übertragen. Will heißen: Hymnische Musik mit starken Rockgitarren und einprägsamen Riffs – das ist für die meisten der vertretenen zwölf Songs die Devise.

Volkstümelnd sind da eher die Texte, wenn Gabalier in „Kleine steile heile Welt“ davon singt, dass „in einem christlichen Land ein Kreuz an der Wand hängt“ oder dass „eine fesche kesse Kellnerin“ das Bier servieren muss. Und manchmal klingt er einfach wie ein moderner Falco. Will man nun analysieren warum Andreas Gabalier einfach alles gelingt was er anpackt, so muss man sich schnell eingestehen, dass man es schlicht mit einem Phänomen zu tun hat. Seine Aufrichtigkeit in seinen Texten spielt sicherlich eine Rolle – die schiere Energie mit der er auf seinen Konzerten Rock‘n’Roll-Schwerarbeit verrichtet garantiert auch. Es ist eben diese Traditionsverbundenheit ohne Scheuklappen, die die Massen aller Altersklassen begeistert.

In „Verdammt lang her“ erzählt er aus seiner Bergbauernbuam-Jugend. Er beschwört seine 90er Jahre und die unbeschwerten Zeiten auf die er gerne zurückblickt. Zeiten für die er brennt. Wer allerdings Wehmut und Melancholie erwartet wird enttäuscht. In dem straighten, sommerlichen Rock-Song dürften seine Fans sich selbst, aber auch ihn wiederfinden.

Lustig wird es in der Neuinterpretation vom „Lummerlandlied“, dem Gabalier einen sehr modernen Anstrich gibt. „Hinterm Horizont“ ist ähnlich beschaulich und berührend wie „Amoi seg ma uns wieder“ und „Das Pinkerl“ finde ich sehr spannend in der Tradition singender Schauspieler wie Hans Moser und Peter Alexander.

Spätestens seit seiner Teilnahme bei „Sing meinen Song“ schwebt Andreas Gabalier auch in Deutschland in höchsten Sphären. Das verschafft ihm dann sogar das zweite Nummer-1-Album in Folge. Abgesehen von den Kontroversen um ein höchst konservatives Menschenbild mag man dem Österreicher zumindest eine starke Authentizität und ein hohes Maß an musikalischem Gespür bescheinigen. „Vergiss mein nicht“ ist genau das Album, das er vermutlich für die anstehende Stadion- und Arenatour gebraucht hat.

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Hier die Andreas Gabalier Tourdaten 2018:

  • 09.06.18, CH- St. Gallen  Kybunpark
  • 16.06.18, München – Olympiastadion
  • 05.10.18, Frankfurt – Festhalle
  • 06.10.18, Mannheim – SAP Arena
  • 11.10.18, Kempten – BigBox
  • 12.10.18,  Stuttgart – Hanns-Martin-Schleyer Halle
  • 13.10.18, Köln – Lanxess Arena
  • 20.10.18, Bremen – ÖVB Arena
  • 25.10.18, Braunschweig – Volkswagen Halle
  • 26.10.18, Dresden – Messehalle
  • 08.11.18, Schwerin – Sport- und Kongresshalle
  • 10.11.18, Erfurt – Messehalle
  • 15.11.18, Nürnberg – Arena Nürnberger Versicherung
  • 16.11.18, Regensburg – Donau-Arena
  • 17.11.18, München Olympiahalle
  • 23.11.18, Freiburg – Messe Freiburg
  • 24.11.18,  CH- Zürich – Hallenstadion
  • 29.11.18,  A- Innsbruck – Olympiaworld
  • 30.11.18, A- Linz – Tips Arena
  • 01.12.18, A- Graz – Stadthalle
  • 06.12.18, A- Dornbirn – Messestadion
  • 07.12.18, CH- Basel – St. Jakobshalle
  • 08.12.18, CH- Bern – Festhalle
  • 13.12.18, A- Salzburg – Salzburg Arena