Snow Patrol – das erste Album nach sieben Jahren Pause

Das erste Album nach sieben Jahre Pause? Das muss dann hoffentlich der große Wurf werden! Thematisch macht sich die britische Band um Sänger Gary Lightbody mit Mitgliedern aus Glasgow und Belfast auf dem neuen Album „Wildness“ gemeinsam auf die Suche nach Antworten auf die (Sinn-) Fragen des Lebens und knüpft klanglich ganz klar an jenen Sound an, mit dem sie schon Anfang des letzten Jahrzehnts weltbekannt wurden.

Im Kern drehe sich der siebte Longplayer um eine wilde, ursprüngliche Energie, daher der Titel „Wildness“, wie der Sänger berichtet: „Es gibt verschiedene Arten von Wildheit, aber entscheidend sind dabei wohl zwei Bereiche: Einerseits die wilden Zustände, die das moderne Zeitalter mit sich gebracht hat, also allgemeine Verwirrung, absurde Logik und Entfremdung, und andererseits eine uralte Form von Wildheit. Etwas Ursprüngliches, Lebendiges, Schönes, mit dem wir eine ganz andere Verbindung spüren.“

Insgesamt ist das Werk sehr ruhig gehalten und es finden sich eine Reihe hymnischer Balladen. Fans von „Run“ dürfen also schon einmal aufhorchen. Die Melancholie ist verständlich, wenn man von Garys vermutlichen Depressionen und seiner Schreibblockade weiß. Zum Glück hat er diese überwunden: Stücke wie „Heal me“, „Empress“ und „Don’t give in“ sind sehr bodenständige, eindringliche Rocksongs mit Ohrwurm-Charakter. Wenn man das Album in seiner Gesamtheit betrachtet, fügen sich die akustischen und orchestralen Passagen wundervoll in das Bild.

Freunde melancholischer und leidenschaftlicher Musik kommen mit „Wildness“ voll auf ihre Kosten. Was halt fehlt, ist die Wildheit. Stattdessen gibt es ein Album, das zum Entschleunigen einlädt.