„Dark Waters“ zeigt Mrs. Greenbird ernster und ehrlicher als je zuvor

Das Duo Mrs. Greenbird ist schon immer seinen eigenen Weg gegangen, ob dieser nun in den Anfängen durch Kölner Clubs, auf die große Casting-Show-Bühne oder für die Aufnahmen zum zweiten Album nach Nashville führte. Zuletzt haben die beiden Musiker Sarah Nücken und Steffen Brückner nun sogar ihr eigenes Plattenlabel gegründet und sich mit dem komplett selbstproduzierten dritten Album „Dark Waters“ sowohl auf ihre musikalische Wurzeln besonnen als auch ihre eigene Musik konsequent weiterentwickelt.

Das Ergebnis sind 11 neue handgemachte und authentische Songs mit tiefgründigen Texten und dem Charme zwischen Pop, Folk, Soul und Country, der das Duo schon immer ausmachte. Vertraut ist ebenfalls Sahras außergewöhnlicher Gesang, die von akustischer Gitarre dominierten Arrangements und der wunderschöne Harmoniegesang. Neu ist allerdings die Schwermut und Melancholie, die das neue Album durchzieht. Mrs. Greenbird beschäftigen sich mit ernsten Themen und geben diesen ein entsprechend ruhiges, teilweise sogar düsteres musikalisches Gewand. „Morals“ etwa beschreibt über einem pulsierenden Beat, wie leicht man manchmal gegen seine moralischen Überzeugungen handelt, der atmosphärische Titelsong „Dark Waters“ zeichnet ein eindrückliches Bild des drohenden Untergangs der Menschheit und die schmerzhaft schöne Ballade „The Simple Things“ erzählt wie es sich anfühlt, beinahe die eigene Identität zu verlieren.

Wer bin ich und wer will ich sein? Diese Frag scheint für Mrs. Greenbird  beim Schreiben des Albums ein großes Thema gewesen zu sein, denn auch der Opener „Long Time No See“ handelt davon, unter lauter unnützem Ballast in seinem Leben das eigene Selbst wieder zu finden. Hier erkennt man auch die musikalische Leichtigkeit des Duos wieder, die trotz der traurigen Passagen des Albums nie ganz verloren geht. „Careless Heart“ und „One Day in June“ vermitteln eine beschwingte Unbeschwertheit, das rhythmische „1965“ blickt voll nostalgischer Sehnsucht auf eine vermeintlich bessere Zeit zurück, und die wieder ruhigeren Abschlusstitel „Tides Are Turning“ und „Learn How to Love You“ strahlen Wärme und Optimismus aus.

Auf „Dark Waters“ zeigen sich Mrs. Greenbird ernster und ehrlicher als je zuvor und sie regen mit ihren Texten zum Nachdenken an. Dabei lassen sie ihre Hörer aber nie allein, sondern umarmen sie gewissermaßen mit ihrer wunderschönen Musik und verbreiten weiterhin ihre ganz eigene Magie. Auch live kann man diese 2019 wieder erleben – Tourdaten gibt’s auf www.mrsgreenbird.com.