Gehirnwäsche in der Essigfabrik – While She Sleeps Live
While She Sleeps in der Essigfabrik Köln
An diesem wunderbar lauen Gründonnerstag ist der einzige Wehrmutstropfen, dass es auf der Arbeit mal wieder länger dauert und man deshalb leider nicht die Auftritte von Underoath und Hundreth sehen kann. So landet man gegen 21 Uhr im beschaulichen Köln-Deutz und macht sich auf den Weg in die Essigfabrik, wo man gleich stürmisch durch die Cancer Bats begrüßt wird. So kann man einen Vorfeiertag doch beginnen. Zehn Minuten sind dann aber leider auch alles was man noch erleben darf. Danke Arbeit, ich mag dich auch. Gegen viertel vor zehn ist es dann soweit: Die fünf aus Sheffield stammenden Metalcorer von While She Sleeps betreten die Bühne und sind bereit, die Essigfabrik von Grund auf auseinander zu nehmen.
Sänger Lawrence Taylor schnappt sich das Mikrofon und lässt erkennen, dass seine Stimmbandentzündung keine bleibenden Spuren hinterlassen hat. „False Freedom“ geleitet die fünf durch die ersten Konzertminuten und zeigt gleich mal, welche Power hinter dieser Band steckt. Am Ende des Songs fliegt Taylors Mikrofon in Richtung Bassdrum und beendet mit einem Knall diesen furiosen Auftakt. Eine Windmaschine lässt das riesengroße, als Flagge gestaltete, Albumcover des neuen Werks „Brainwashed“ auf der Bühne wehen. Mit „Seven Hills“ hagelt es den nächsten Klassiker an diesem Abend. Ihre Hymne an den alten Proberaum in Sheffield wird wie immer bestens präsentiert und regt die ganze Essigfabrik zum mitsingen an. Auch Taylors Helikopter darf nicht fehlen, und so fliegen die Haare in schnellen, gleichmäßigen Bewegungen im Kreis. Neue Lieder werden natürlich auch gespielt. Und die kommen beim Kölner Publikum gut an. „Our Legacy“ und „Brainwashed“ fungieren hierbei als absolut steil gehende Bretter, während „Kangaezu Ni“, ein Interlude auf dem Klavier, einem fast die Tränen in die Augen treibt. Nebenbei sei erwähnt, dass While She Sleeps nicht viel Zeit damit verbringen, überflüssig lange Anekdoten ans Volk zu bringen, sondern vielmehr zeigen möchten warum sie seit Jahren so erfolgreich sind; und das ist nun mal die mehr als gelungene Musik. Einige Höhepunkte des Abends sind sicherlich „Our Courage, Our Cancer“, „This Is The Six“ und „Four Walls“. Einen ganz besonderen Leckerbissen servieren die Sheffielder mit „Crows“, welcher auf ihrer ersten EP zu hören war und somit jeden hart gesottenen While She Sleeps Fan überglücklich macht. Nach einigen Songs ist das Set dann auch vorbei. Lawrence Taylor und seine Kollegen bedanken sich beim Publikum und verlassen die Bühne. Und dann geht auch schon das Licht an und die freundlichen Herren mit den gelben Jacken befördern die Menge mit Absperrband zum Ausgang. Keine Zugabe, aber ein, wieder mal, mehr als gelungenes Konzert der Briten.
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