Olafur Arnalds bringt die Kulturkirche am 23. Mai zum träumen
Lange musste man in Deutschland warten um den jungen Musiker, Komponist und Träumer wieder Live erleben zu können. Nachdem er 2008 für Sigur Rós im Palladium eröffnete, war er 2013 der Hauptamt. Und zwar in der Kulturkirche in Köln. Wohl mit der passendste Veranstaltungsort für ein Konzert dieser Art.
Der Abend wird von dem Briten Douglas Dare eröffnet, der für sich für gut eine halbe Stunde an den Flügel setzt und seine Songs überzeugend und seine kurzen Ansprachen sehr sympathisch rüber bringt.
Kurz vor 21 Uhr setzt sich dann Olafur Arnalds auf seinen angestammten Platz hinter den Flügel. Gesäumt von zwei Laptops und einem Tablet. Alle werden über den ganzen Abend genutzt um verschiedene Samples und Sounds zu spielen. Zu Anfang bittet er das Publikum um die Mithilfe, das Konzert zu eröffnen. So spielt er einen Ton, den das Publikum dann singen soll. So schallt über ein paar Sekunden ein stehendes „Ahh“ in der Kirche. Den Ton, via Tablet aufgenommen, bestimmt den ersten Ton des Konzert, was nun seinen gang nimmt. Ganze fünf Mitmusiker entern im Laufe der ersten zehn Minuten die Bühne. Vier Streicher und einen Mann für weitere Sounds, Synthesizer und Samples.
Schon während der ersten Songs stellt sich heraus, wie wichtig das Licht für die heutige Show sein wird. Sei es durch leichtes, weiches Licht, was von vorne auf die Musiker fällt bis zu starkem, hellen Licht, was den Hintergrund beleuchtet und die einzelnen Musiker nur als Umrisse erscheinen lässt. Über einen Beamer werden kleine Lichtspiele an die Wand geworfen.
So unterschiedlich das Publikum ist, so unterschiedlich verhalten sich diese auch während des Konzerts. Paar liegen sich in den Armen, manche sitzen zurückgelehnt mit geschlossenen Augen, andere starren fast in Richtung der Lichter oder Lichtspiele. Manche stehen gar, auch aufgrund der komplett ausverkauften Location, hinter Säulen, was aber auch keinen Abbruch tut. Bei der Musik braucht man nichts zu sehen. Die Musik wirkt auch, wenn man sich mit geschlossenen Augen in die schwebenden Songs tragen lässt, die des öfteren von lauten Synthi-Bässen und gesampleten Drums auch mal sehr laut rüberkommen.
Nach etwas über einer Stunde war der Abend dann vorbei. Sichtlich positiv gestimmt verlassen die Besucher die Kulturkirche.