Islands ungewöhnlichste Kommissarin ermittelt wieder
Mit ihren Romanen um die isländische Ermittlerin Hildur Rúnarsdóttir begeistert die in den Westfjorden lebende Autorin Satu Rämö inzwischen in ganz Europa ihre Fans. Und auf einen neuen Fall mussten diese auch nicht allzu lange warten: Mit „Hildur – Die Toten am Meer“ ist aktuell bereits der vierte Band der Reihe erschienen.
Nachdem sie ihre vermissten Schwestern wiedergefunden und sich einen Urlaub mit ihrem finnischen Liebhaber gegönnt hat, scheint Hildurs Leben etwas ruhiger zu verlaufen. Dann muss sie jedoch im Fall eines misshandelten, von einem Kreuzfahrtschiff geflohenen Arbeiters ermitteln, und fast zeitgleich werden auf dem Grundstück des elterlichen Hofs vier Skelette entdeckt. Schließlich wird auch noch ihre ehemalige Nachbarin Helga, die engste Vertraute von Hildurs verstorbener Mutter, in ihrem Zimmer im Seniorenheim tot aufgefunden – und der Kommissarin kommen schnell Zweifel an einem natürlichen Tod.
Auch wenn all diese Fälle zunächst nichts miteinander zu tun haben, haben doch alle ihren Ursprung in unmenschlicher Geldgier und der Bereitschaft, für Erfolg und Reichtum über Leichen zu gehen. Hildur und ihr Team kommen einem kriminellen und international operierenden Unternehmerring auf die Spur, müssen sich aber auch mit der Vergangenheit einer isländischen Fischfabrik auseinandersetzen. Können sie am Ende wenigsten einen Mörder fassen und einige Opfer retten?
Satu Rämö verbindet die verschiedenen Ermittlungen meisterhaft miteinander und hält bis zum Schluss die Spannung aufrecht. Den eigentlichen Charme des Romans machen aber wieder ihre sympathischen Hauptfiguren aus, die äußerst bodenständig agieren und sich auch noch mit ihren ganz eigenen Nöten herumschlagen. So hat Jakob beispielsweise mit den Eingewöhnungsschwierigkeiten seines inzwischen bei ihm lebenden Sohnes zu kämpfen, und Hildur versucht immer noch, das Vertrauen ihrer Schwestern zu gewinnen. In Rückblicken erzählt die Autorin außerdem wieder aus der Vergangenheit von Hildurs Familie und wir erfahren weitere Geheimnisse ihrer Mutter Rakel.
Die meisten Leser werden Hildur schon längst ins Herz geschlossen haben – wer die Reihe noch nicht kennt, sollte aber unbedingt mit dem ersten Band beginnen, um in der Rahmenhandlung um Hildurs Familie nicht gespoilert zu werden. Das Ende diese Buches lässt jedenfalls wieder darauf hoffen, dass die Reise weitergeht!
