Das Zivile Streifenkommando (ZSK) aus Berlin beschwört das „Ende der Welt“

Nachdem die bisherigen Releases des Jahres 2021 eher Ruhe und Gelassenheit beschworen, geht es jetzt mit dem neuen Album von ZSK in laute Punk-Gefilde. Gut so! Es gibt genug zu sagen und anzuprangern – auch wenn kaum jemand auf die Straße geht. Aber Klimakatastrophe, Virus-Tote, verrückte Diktatoren und mordende Nazis sind für das Zivile Streifenkommando um Sänger Joshi Grund genug, den Protest als Kulturgut hochzuhalten.

Die Berliner Punkband ZSK wurde 2013 gegründet und kann auf eine breite Flut an Veröffentlichungen zurück blicken. Der letzte Release „Hallo Hoffnung“ hat es immerhin auf Platz 18 der deutschen Albumcharts geschafft.

ZSK gelingt mit „Ende der Welt“ ein kleines Kunststück: als hochpolitische, linke Band schaffen sie es, trotz des anhaltenden Rechtsrucks und eines unaufhörlichen Stroms an Hiobsbotschaften aus der ganzen Welt, die Hoffnung zu bewahren. Auf „Ende der Welt“ versammeln die Skatepunks insgesamt zwölf Kampfansagen, Hymnen und Loblieder, die uns sagen: Der Kampf ist noch nicht verloren, eine bessere Welt ist möglich!

Im Sommer 2020 erfuhren ZSK unverhofft riesige mediale Aufmerksamkeit: getrieben von einem Witz auf Twitter schrieb die Band den Song „Ich habe Besseres zu tun“ für Christian Drosten. Auch dieser ist natürlich (als Abschluss des 34minütigen Albums) enthalten.

Aus dem Album wurden zahlreiche Singles ausgekoppelt: Das schnelle „Sag mir wie lange“ erschien zum Jahrestag des rassistischen Anschlags in Halle. „Mach’s gut (feat. 100KiloHerz)“ hingegen ist ein Ska-Song über das Spießbürgertum und „Kein Talent (feat. SWISS)“ rechnet mit Schaumschlägern im Musikbusiness ab. Die vierte Single „Die Kids sind okay“ spricht sich – entgegen dem Trend – mal für und nicht gegen die Jugend aus. Von wegen „früher war alles besser“. 

Besonders beeindruckend finde ich einen Song wie „Stuttgart“, der sehr auf die persönliche Ebene geht und eine Liebeserklärung an die Eltern darstellt. Insgesamt gilt: In der Kürze liegt die Würze. Die doch recht junge Band bietet Punk alter Schule und passt sowohl in die Tradition der frühen Ärzte als auch in die politischen Fußstapfen von Feine Sahne Fischfilet. Spannend und hochaktuell!

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