Porky von Deichkind und die Zuckerblitz Band: Achtung Kokosnuss!

Musik für Kinder treibt manchmal seltsame Blüten. Hier zum Beispiel: Kinderrap trifft Kinderrock! Dabei ist es den Machern auf jeden Fall hoch anzurechnen, dass man die süßen Kleinen nicht mit seichten Melodien und Tralala in den Schlaf wiegt, sondern sie im wahrsten Sinn des Wortes zu aufgeweckten Musikgenießern macht.

Wie kam es nun zu dieser ominösen Zuckerblitz Band? Die Geschichte führt etwas zurück:

Kurz nach der Jahrtausendwende in Berlin. Der Auftragsbassist Porky (Sebastian Dürre) trifft auf den fast schon ein bisschen erfolgreichen Rapper Malo (Mario Wesser). Beide waschechte Hamburger Jungs, immer kurz vor dem großen Durchbruch. Sie verstehen sich auf Anhieb, denn ihre beiden Welten bestehen aus denselben kleinen Konzerten, Tanknadeln im roten Bereich und hier und da mal 100 Euro Tagesgage absahnen. Ein Leben für die Kunst und alles auf eine Karte setzen. Klar, dass sich ihre Eltern damals Sorgen um sie gemacht haben. Doch es sollte alles anders kommen…

Fast forward. Schwupps, circa 20 Jahre später. Malo ist mittlerweile zum multi-platin-zertifizierten Songwriter aufgestiegen (für Adel Tawil, Andreas Bourani, Marteria u.v.m.) und lebt mit seiner Frau und seinem Sohn auf Big Island, Hawaii. Da klingelt das Telefon. Hello from the other side! It’s Porky. Der ist mittlerweile auch verheiratet und ist sogar zweifacher Familienvater. Schon lange nicht mehr Bassist, sondern fester Bestandteil der Band Deichkind. Es ist kalt in Deutschland und Hawaii ein guter Ort zum Überwintern. Zeit, dass sich alle mal kennenlernen: Frauen, Kinder… Ein Wiedersehen alter Kollegen.

Es folgte eine tolle Zeit auf einer Trauminsel inklusive Kokosnusspalmen. „ACHTUNG KOKOSNUSS!“, schreien die Kids. A star bzw. die Idee für eine Band ist geboren – die ZUCKERBLITZ BAND. Die Kinder spielen und erzählen einfach drauf los, die Eltern mussten nur daneben sitzen und alles aufschreiben. „Mensch, Porky”, sagt Malo, „lass Kinderrap machen.” „Nein”, sagt Porky, „wir machen Kinderrock!!!” Egal, Hauptsache laut, finden die Kinder. Ein Familienprojekt, ganz ohne Allüren, das nicht nur den Kindern aus der Seele spricht.

Die Musik ist so konfus, Retro und knallbunt wie das asiatisch anmutende Cover. Es gibt Punk und Heavy Metal, Rap und Reggae. Es geht um Haustiere, Fahrradfahren, Langeweile und Spaghetti – also die ganze Bandbreite kindergemäßer Themen. Das erinnert an den kunterbunten Mix von Deine Freunde, doch hier kommt noch hinzu, dass die Zielgruppe munter mitgemischt und den Songs ihren Stempel aufgedrückt hat. Ob das bisweilen etwas chaotisch wirkt? Aber ja! Und das ist gut so!

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