Die Jagd nach dem Serienkiller geht in die zweite Runde
Im Oktober haben die Autor*innen Nica Stevens und Andreas Suchanek eine gemeinsame Thriller-Trilogie unter dem Titel „Rachejagd“ gestartet. Der erste Band gehörte zu den rasantesten Romanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, und hielt den Spannungsbogen bis zum Schluss perfekt aufrecht (HIER unsre Review). Das Beste daran: Man muss nicht jahrelang auf die Fortsetzung warten, denn der HEYNE Verlag veröffentlicht die beiden Fortsetzungen im Rhythmus von zwei Monaten. Bereits am 14. Dezember erschien der zweite Band und im Februar 2023 folgt das Finale.
Zum Inhalt zunächst der Klappentext mit einer Spoiler-Warnung. Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, sollte hier stoppen! Anna und Nick haben gerade erst verarbeitet, dass sie beinahe einem perfiden Mörder zum Opfer gefallen wären, und wollen eigentlich ihre wiedergefundene Zweisamkeit genießen. Da treffen sie bei einer Hochzeit auf ihren alten Freund Roger Beckett. Er bittet sie um Hilfe bei der Aufklärung eines mysteriösen Todesfalls. In dem Forschungslabor, in dem Roger arbeitet, ist ein Kollege ums Leben gekommen. Eigentlich unmöglich bei den strengen Sicherheitskontrollen. Als Roger in seinem Haus attackiert wird, forschen Anna und Nick nach und machen eine unfassbare Entdeckung: Der Unbekannte, der ihr Leben in Chicago zur Hölle gemacht hat, treibt weiterhin ein böses Spiel mit ihnen. Sein Racheplan ist noch umfassender und grausamer als geahnt. Ein tödliches Rennen gegen die Zeit beginnt.
Und da sind wir auch schon beim Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat. Irgendwie wiederholt sich alles. Okay – das Setting ist anders, doch die Jagd nach dem allwissenden Täter, der den Protagonisten immer einen Schritt voraus ist, zeigt doch einige Ermüdungserscheinungen. Was mir zudem fehlt, sind die getrennten Sichtweisen von Anna und Nick. Hier haben die Autor*innen eine Idee verschenkt, die im ersten Teil doch für einige Spannungselemente gesorgt hat. Auch die bekannten Nebenfiguren der Profilerin und des Technikfreaks bringen keine neuen Aspekte ins Geschehen. Außerdem finde ich es schade und unnötig, dass mittendrin ein möglicher Twist schon recht früh verraten wird.
Fazit: Man merkt, dass die Handlung auf drei Teile ausgelegt ist. Damit hat dieser Mittelteil sicher seine Berechtigung, bereitet er mittels eines Cliffhangers doch auf den hoffentlich im Februar folgenden Showdown vor, ohne in vorweg zu nehmen. Was ich immer noch herausragend finde, ist die Schnelligkeit in der Erzählung. Man hat kaum Zeit, Atem zu holen, bevor wieder Neues passiert. Das geht ein wenig zu Lasten der Charaktere, hält aber den Lesefluss im Gang. Jedenfalls freue ich mich auf den Abschluss, bei dem hoffentlich alle Rätsel gelöst werden.