Andy Clark: Ein Debütalbum ist wie das erste Kind

Mit dem Titel seines Debüts „I Love Joyce Morris“ gibt Singer/Songwriter Andy Clark den derzeitigen und zukünftigen Fans das erste Rätsel auf: Haben wir was verpasst? Welcher berühmten Persönlichkeit will er hier ein Denkmal setzen?

Gemeint ist tatsächlich der örtliche Apfelbauer und das wunderschöne Albumcover zeigt zwei Kinder, die mit einer Mischung aus Staunen und Freude einen Apfel betrachten. Vermutlich geht es gar nicht um eine Person, sondern alle Elemente des täglichen Lebens, die den Kindern kleine Wunder bereiten.

„Welcome To The Party“ lädt als knackiger Folksong sowohl die Zuhörer auf eine rasante Fahrt durch ein emotionales Album ein, als auch die Kinder zu einem Leben voller Schönheit und Unwägbarkeiten. Dazu gehört auch, dass man sein Essen fotografiert und an die virtuelle Pinnwand heftet – das reale Leben halt.

Ähnlich leicht und authentisch geht es weiter. „But For You“ lässt den Briten in fröhlichen Countrygefilden schwelgen. Diese Idee setzt „Daddy Please“ mit Banjoklängen fort.

„Socks And Shoes“ ist eine schmalzige Ballade – und man fragt sich, was hier aus den Boxen tropft. Vor allem wohl die Ironie eines klebrigen „Aaah“-Chores. Doch es ist durchaus ehrliche Liebe, wie der Lovesong „Sunny Boy“ zeigt. Oder „Monsters“, in dem Andy Tipps für den Umgang mit den schwierigen Situationen des Lebens gibt.

Das Album kumuliert in dem abschließenden Song „Apples“, in dem Clark das Gleichnis des Albumtitels auflöst und die Kinder als seine Augäpfel bezeichnet. „I Love Joyce Morris“ ist ein Album wie ein einziges Liebeslied – und das kommt im Folkgewand großartig rüber. Von diesem Songwriter möchte man mehr hören.