Natasha Bedingfield: „Roll With Me“ – eine Stimme mit Wiedererkennungswert

Natasha Bedingfield eroberte Anfang des Jahrtausends mit Ohrwürmern wie „Unwritten“ oder „Soulmate“ die Charts. In den letzten Jahren hat man wenig von der britischen Sängerin und Songwriterin gehört, jetzt aber meldet sie sich mit ihrem vierten Studioalbum „Roll With Me“ zurück.

Den größten Wiedererkennungswert hat Natashas Stimme, die sich ihre Einzigartigkeit und Flexibilität bewahrt hat und die sich immer noch erstaunlich jugendlich anhört. Musikalisch ist die Songwriterin weitgehend der bewährten Mischung aus modernem Pop und R’n’B treu geblieben, wagt aber auch Ausflüge in andere Genres. Sehr erfrischend ist etwa der fröhliche Reggae-Titel „King of the World“. Für „Everybody Come Together“ hat sich Natasha die Rapperin Angel Haze ins Studio eingeladen, und „Can´t Let Go“ sowie „Sweet Nothing“ haben einen netten Retro-Touch.

Neben vielen tanzbaren Up-Tempo-Nummern gibt es auch ein paar Balladen, wie das wehmütige „Where We Going Now“ , das kraftvolle „I Feel You“ oder das soulige „Wishful Thinking“ – für mich einer der überzeugendsten Titel des Albums, auch weil Natasha hier so großartig mit ihrer Stimme spielt.

So eingängig wie ihre Hits sind die Songs des neuen Albums nicht, und beim ersten Hören bleibt kaum etwas im Ohr hängen. Man sollte „Roll With Me“ aber durchaus eine zweite Chance geben, denn viele Titel entfalten dann ihr Potential und überzeugen bei jedem Durchgang mehr.  Klare Abzüge in der B-Note gibt es allerdings für das Booklet, das diesen Namen eigentlich gar nicht verdient. Eine Doppelseite mit den obligatorischen Infos zu den einzelnen Songs in mikroskopisch kleiner Schrift – da bietet die CD quasi keinen Mehrwert gegenüber einem reinen Download. Schade!